Alle Jahre wieder

Auch wenn man mit den Weihnachtsgeschenken schon zeitig dran war, kommt Weihnachten und das neue Jahr dann doch immer plötzlich. Und viel zu schnell. Auf ein Mal ist Advent – gut, der ist dieses Jahr eh recht kurz – und schwups, schon stet das Fest vor der Tür. Gerade die zweite Jahreshälfte schien geradezu an mir vorbei zu fliegen. Ich kann es noch gar nicht so ganz fassen. Nun gut, es war auch so einiges los! Sowohl familiär (zum Glück alles aus der Kategorie: „Braucht man nicht, war recht nervenaufreibend, aber dann glücklicherweise doch halb so schlimm.“), als auch beruflich. Was das angeht, startet das neue Jahr dann auch gleich sehr ereignisreich und mit einigen tollen Sachen.

Aber jetzt – jetzt ist es erst mal Zeit für eine Pause!
Das schönste an Weihnachten ist dabei für mich, dass auch in mein Umfeld so viel Ruhe einkehrt. So gut wie niemand muss arbeiten – da ist das gefühlt mit Freimachen noch mal ein bisschen was anderes, als wenn man Urlaub macht und das Leben um einen herum in gewohnter Geschwindigkeit weiter läuft. Zumindest als Selbstständige kann ich mich dann nie so ganz von dem Druck frei machen, dass eigentlich so viel zu tun wäre… Das klappt bei Weihnachten irgendwie anders. Einfach weilt halt Weihnachten ist.

Ich denke so gut wie jede Familie hat sie: diese gewissen Traditionen, die einfach zum ganz eigenen Weihnachtsfest dazugehören. Manche geliebt, manche vielleicht ein wenig nervig – aber alle gehören dazu. Weil halt Weihnachten ist. Das ist bei uns sowieso das ultimative Totschlag-Argument. Warum wird etwas auf eine ganz bestimmte Art und Weise und ja nicht anders gehandhabt? Weil halt Weihnachten ist. Punkt. Keine weitere Diskussion oder Erklärung nötig. Ehrlicherweise muss man ja zugeben: erklären könnte man Außenstehenden gewisse Vorgänge sowieso nicht.

Die Brettspiele stehen bereit (bei uns ganz wichtig! Da sind wir auch durchaus experimentierfreudig – allerdings nicht, wenn es sich um irgendwelche Escape/EXIT/was-auch-immer Spiele geht – die haben uns nämlich ein Mal zu oft einen ganzen Nachmittag gekostet, nur um dann festzustellen, dass wir auch aus der Lösung nicht schlau wurden), der Christbaum auch. Wie immer mit einer zu langen Spitze und dennoch wollte ihn mein Papa – wie immer – gerne von unten her kürzen. Warum? Das weiß eigentlich keiner so genau.

Er auch nicht so ganz (weil halt Weihnachten ist?); aber er macht halt seit Jahren den selben Vorschlag und bekommt auch stets die gleiche Antwort: Nein! Bloß nicht!
(Hektisch aus dem Wohnzimmer geschrien – immerhin hatte er die Säge bereits in der Hand.)

Eine ebenfalls sehr wichtige und geliebte Tradition meiner Schwester und mir, ist das gemeinsame Backen. Was traditionell eigentlich immer so ungefähr… am Tag vor Weihnachten stattfindet. Weil es sich meistens auf Grund der Arbeit und Entfernung nicht anders einrichten lässt. Dabei laufen dann Weihnachtslieder (ist euch schon mal aufgefallen, dass so gut wie jede Weihnachts-Playlist auf YouTube mit Mariah Carey beginnt?) und der Ablauf ist auch immer der Gleiche: meine Schwester matscht gerne mit dem Teig und hat spätestens, wenn es ums Ausstechen geht, keine Lust mehr. Dabei ist sie diejenige, die jedes Jahr für wesentlich mehr Sorten und Plätzchen plädiert, als ich.
Mir wiederum wäre die Form recht wichtig und ich kämpfe dann dafür, dass der 23.12 nicht zum absoluten Stress mutiert…

Zwischen Mariah Carey, Last Christmas und seltsamen Weihnachtsfilmen


Eine Sache, auf die man sich in der Vorweihnachtszeit auch stets verlassen kann, ist der selbstgebastelte Adventskalender, den mein Papa meine Mama schenkt. Und zwar immer ein paar Tage zu spät. Weil der Advent so plötzlich kam. Und er für ihn irgendwie immer erst am 1. Advent und nicht am 1. Dezember beginnt. Außer, der 1. Advent fällt schon in den November – dann geht seine Rechnung gar nicht mehr auf. Dann halt wieder, weil die Bastelei so aufwendig war.
Von einer kleinen Bergbahn (auf Grund der Pfosten, die da auf einmal im Wohnzimmer standen, der wahr gewordene Albtraum meiner Mama) über Kästchen bis zu einem Riesenrad – da war im Laufe der Jahre einiges geboten.
Mittlerweile ist meiner Mama gar nicht mehr wohl, wenn mein Papa so gegen Mitte/Ende November für längere Zeit in der Garage verschwindet und gar nicht mehr entspannt zurück kommt. Sie ahnt dann schon immer etwas. Und befindet sich ab dann im Zwiespalt. Zwischen der Angst, was in dem Jahr ihr Wohnzimmer verunstaltet und doch auch ein wenig Vorfreude. Denn würde er nichts bauen, wär’s ihr auch nicht recht und sie wäre irgendwie ein wenig enttäuscht; wie sie nun doch endlich mal zugegeben hat.

Dieses Jahr hat er ein – wie soll man das nur nachvollziehbar beschreiben? – Art Kurbelrad gebaut, dass Schokoladen-Bonbons in eine Mütze katapultieren sollte. Theoretisch. Praktisch war das leider eher nicht möglich und meine Mama muss nun zum Vergnügen meines Papas – er freut sich da echt wie ein kleines Kind – kurbeln und dann die – natürlich schon im Vorfeld platzierten Bonbons – aus der Mütze fischen.
Das Ganze trägt übrigens die gut von der Zunge gehende Bezeichnung: Ehefraus Advents‘s Kurbelschuderzauberrad (genau so geschrieben! In Rot; auch ganz wichtig und ebenfalls so eine Sache, die immer gleich ist) und kommt sogar mit einer ganzen Anleitung.

Die Größe des „Kalenders“ hielt sich dieses Jahr dennoch, sehr zu Freude meiner Mama, in Grenzen. Ganz reibungslos lief es allerdings trotzdem nicht ab. Mein Papa hat alles in einem schönen lila Farbton gestrichen (weil das ihre Lieblingsfarbe ist); nur war er wie jedes Jahr sehr knapp dran und das Rad noch nicht so ganz getrocknet, als es dann zum Einsatz kommen sollte… Was dazu führte, dass wir es nach dem ersten Benutzen gleich zum Auslüften in ein anderes Zimmer stellen mussten. Die Dämpfe hätten uns sonst high gemacht…


Was bei uns in der Vorweihnachtszeit auch nie fehlen darf: Weihnachtsfilme! Zwar gibt es dahingehend dank der diversen Streaming-Plattformen mittlerweile ein sehr großes Angebot, aber sind wir mal ehrlich: es gibt schon viele, die vor allem durch zwei Sachen glänzen: die schlechte Synchronisation (und ich meine wirklich schlecht!) und den ein oder anderen, sich ähnelnden Handlungsstrang.
Gerade was das angeht, müssen wir mittlerweile wirklich Lachen. Frau kommt aus Großstadt in Kleinstadt (wahlweise ihre alte Heimat oder wegen eines Erbes oder so) und verliebt sich dort. In den ersten Kerl, der ihr über den Weg läuft (häufig ein richtiger Tausendsassa, der sich im Ort um alles kümmert) und natürlich in Weihnachten. Und den Ort. Dann muss noch irgendwas gerettet werden. Ein Familienbetrieb. Ein altes Hotel. Irgendwas halt. Das variiert durchaus. Gleich bleibend ist das meist sehr starke Make-up der Hauptdarstellerin. Und für das Wetter im Winter-Wunderland-Weihnachtsort unpassende Kleidung.
Nun gut, manchmal hat es auch etwas sehr Beruhigendes, wenn man quasi von der ersten Minute an schon weiß, wer mit wem wo leben wird. Glücklich und zu frieden.

Weil halt Weihnachten ist…

„Weihnachten mal anders“ war übrigens ein norwegischer Weihnachtsfilm aus diesem Jahr, der auf Netflix läuft und der uns sehr gut gefallen hat. Wir haben uns aber – auf Grund der Tatsache, dass der Freund meiner Schwester Iraner ist – in einigen Situationen auch total wiedererkannt… auf erschreckende Art und Weise. Zwar sind bei uns diese Sachen (das mit dem Kochen/Essen…) nicht alles an Weihnachten passiert, aber erleben haben wir sie dennoch.

Und spätestens, wenn der Moment gekommen ist und sich meine Mama vom vollen Kühlschrank gestresst fühlt (na, jeder hat so seine Spleens…?), weiß man: jetzt ist es Zeit für Weihnachten. Und für eine Pause.

Frohe Weihnachten und einen guten STart in das neue Jahr!

2023 war ein wirklich schönes und lehrreiches Jahr. Der Anfang ein wenig anstrengender und herausfordernder, aber dann lief es wirklich gut. Ein Jahr, für das ich sehr dankbar bin. Vor allem, dass wir nun wieder alle gesund und munter zusammen kommen.
Für mich heißt es jetzt erst mal: Brettspiele wo seid ihr? Und ganz viel Familienzeit. Um wieder Kraft und Energie für ein grandioses 2024 zu schöpfen.

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  1. Yasmina

    11. Januar 2024 um 17:06 Uhr

    Ich hoffe du hattest schöne Weihnachten und auch einen guten Rutsch.
    Das Jahr is echt wieder super schnell vergangen, aber bei mir war es auch echt wild letztes Jahr. Hatte Halloween Deko bis zum 31.10. und am 1.11. direkt weihnachtlich umdekoriert – nur der Baum kam erst im Dezember. Und jetzt am 7.1. habe ich den Baum weg und lass die restliche Deko noch so bis Februar und dann pack ich Ostern aus *lach*.
    Ich liebe Mariah Carey „All I want for Christmas is You“, is einfach mein Lieblingslied <3
    Und ich liebe es Weihnachtsfilme zu gucken. Man hat mittlerweile echt eine riesige Auswahl überall, wobei ich manche auch einfach jedes Jahr gucke – so wie Kevin haha.
    Liebe Grüße

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  2. Jenny

    2. Januar 2024 um 11:21 Uhr

    Ich freue mich sehr, dass dein letztes Jahr schön und lehrreich war!
    Und nun:
    Ich wünsche dir ein frohes und gesundes neues Jahr!
    Liebe Grüße!

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  3. Hallo Christine, ja die Fotos sind wahrlich beeindruckend. Winterfeeling pur und man fühlt sich sofort an Ort und Stelle versetzt. Danke fürs Teilen!

    Happy New Year,
    Zeilentänzerin

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  4. .Tina von Tinaspinkfriday

    28. Dezember 2023 um 6:34 Uhr

    Was für tolle Fotos! Eine gute ruhige Zeit wünsche ich Dir und einen entspannten Start ins neue Jahr. Es scheint ja gleich spannend für Dich zu werden.
    Liebe Grüße Tina

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  5. Frohe Weihnachten Für Dich und Deine Familie. Dein Anekdoten lese ich immer gern :) Und Deine Bilder sind immer atemberaubend schön-

    Liebe Grüße
    Sabine

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