Cinque Terre – ein Guide für ein langes Wochenende an der italienischen Riviera

Cinque Terre – das sind fünf mittelalterlichte Örtchen voller bunter Häuser, die sich an die steilabfallende Küste der italienischen Riviera schmiegen. Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore bieten nicht nur hübsche Postkartenmotive; diese Anmut hat auch ihren Preis. Spätestens seit der Ernennung zum Weltkulturerbe im Jahre 1997 ist der Nationalpark Cinque Terre kein Geheimtipp mehr und wird Jahr für Jahr von Touristenmassen überrannt. 

Dennoch: das tut der Schönheit keinen Abbruch.

Mit Zug, Fähre und zu Fuß durch Cinque Terres Ortschaften Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Ein perfektes Ziel für ein langes Wochenende. Oder als Zwischenstopp auf einem Roadtrip entlang der italienischen Riviera.  


Guide für ein Wochenende in Cinque Terre


Spätestens seit der Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe ist Cinque Terre kein Geheimtipp mehr. Zwar konnte der Badetourismus dort keinen Fuß fassen (immerhin gibt es nur einen kleines Stück Sandstrand in Monterosso al Mare), dennoch wird die Region zwischen Frühjahr und Herbst von (meist Tages-) Touristen und einige Wanderer überrannt.
Ach, und von Influencern (oder wie ich sie gerne nenne: Foto Terroristen) wurden die Ortschaften einige Zeit auch ganz extrem heimgesucht…

Letztere hielten sich zwar ungerne an Beschränkungen, hatten Cinque Terre aber nicht zu unrecht für sich entdeckt: denn trotz der Touristenmassen ist es dort einfach schön!

Ja, es ist oftmals voll. Ja, es kann ganz schön eng in den Gassen und Zügen werden und ja, das kann auch mal echt nervig sein, aber: Cinque Terre ist dennoch einen Besuch wert. Und zumindest, wenn man nicht als typischer Tagestourist kommt und man wieder verschwindet, bevor der Abend herein bricht, wird es einem auch vergönnt sein die Orte etwas leerer zu erleben.


Allgemeine Informationen

Anreise und Transport vor Ort

Für uns persönlich war nur die Anreise mit dem eigenen Auto sinnvoll und ich gehe davon aus, dass viele Cinque Terre innerhalb eines Italien Roadtrips „mitnehmen“ werden. Wer also mit dem eigenen Auto kommt und auch in einem der Orte übernachtet, sollte darauf achten, dass das Hotel/die Unterkunft Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Denn die öffentlichen Parkplätze sind rar und füllen sich schon morgens sehr schnell! Im weiteren Verlauf des Tages, werden auch sämtliche Zufahrtsstraßen und Seitenstreifen zum Parken genutzt und so kann das Abstellen des Autos schon mal schwierig werden.

Tagestouristen würde ich also empfehlen sich das stressige Parken gleich zu ersparen und das Auto am besten bereits in La Spezia oder Levanto am Bahnhof abzustellen (dort gibt es Parkhäuser) und dort mit einem Tagesticket auf den Zug umzusteigen. Denn der Zug, der die fünf Städte innerhalb des Nationalparks verbindet, fährt auch diese Städte an und sie sind in der Cinque Terre Card inbegriffen.

Wahlweise kann man sich auch für die Fähre entscheiden (dann wären auch Lerici und Portovenere mögliche „Park-Stationen“).

UNTERWEGS IN CINQUE TERRE

Um in Cinque Terre selbst zwischen den einzelnen Ortschaften hin und her zu wechseln, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Mit dem Zug
Alle fünf Ortschaften sind durch eine Zugstrecke miteinander verbunden. Der Bahnhof befindet sich in jedem Ort nahe am Zentrum, die Züge fahren in sehr regelmäßigen Abständen (alle 15-30 Minuten, auch wenn man bei großem Touristenaufkommen immer mal wieder mit Verzögerungen rechnen muss) und daher ist die Fahrt mit dem Zug definitiv die schnellste und bequemste Art, um zwischen den Orten zu wechseln.

Wer sich für den Zug entscheidet, sollte unbedingt die Cinque Terre Card kaufen. Die gibt es für einen oder zwei Tage und in ihr inkludiert sind unbegrenzte Fahrten mit den Zügen und Bussen, Nutzung der Toiletten und der Zugang zu allen Fußwegen. Außerdem gibt es in den Zügen WLAN. Für den Kauf müsst ihr unter Umständen etwas mehr Zeit einplanen (oder einfach online kaufen), denn vor den Automaten bilden sich manchmal ganz schön lange Schlangen.

Schwarzfahren ist übrigens keine Option und man sollte auch darauf achten seine Karte stets zu entwerten. Denn es wird wirklich viel und scharf kontrolliert, selbst bei großem Touristenandrang.

Achtung: Übrigens fahren auch ein paar andere Verbindungen die Strecke durch die Cinque Terre! Das ist uns (und vielen anderen Touristen) nämlich gar nicht bewusst gewesen und als wir eine ganze Weile auf unseren Zug warten mussten und endlich einer ankam, sind wir einfach eingestiegen… obwohl uns dieser Zeug nicht nur bis nach Riomaggiore, sondern bis nach Pisa (oder so…) gebracht hätte… Zum Glück gab es doch recht schnell noch einen Zwischenstopp und wir konnten umkehren…

Fun Fact: Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass die Zugverbindung zwischen den Ortschaften zu einer der schönsten Strecken Italiens sein soll – so ganz nachvollziehen konnte ich das letztlich nicht. Immerhin verbringt man einen großen Teil davon mit einer Fahrt durch Tunnel?


Zu Fuß
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann auch ganz wunderbar zwischen den Orten wandern gehen. Es gibt eine Vielzahl an Wanderwegen und einige sind berühmt für ihre Aussicht!

Allerdings sollte man sich zeitnah vor dem Besuch über die aktuellen Möglichkeiten und Beschränkungen informieren, denn schon während unseres Aufenthalts 2018 waren Teile des Wegenetzes auf Grund eines Murenabgangs und nötigen Reparaturarbeiten gesperrt. Allerdings hat sich das bei dem, den wir damals begehen wollte, laut Internet bis heute nicht geändert!

Hier findet ihr aktuelle Infos zum Wegenetz.


Mit der Fähre
Neben dem Zug ist auch die Fähre eine beliebte Art, um die einzelnen Orte anzusteuern.

Und bedenkt bitte: Corniglia besitzt keinen Hafen! Solltest ihr euch also für die Fahrt mit der Fähre entscheiden, erreicht ihr diesen Ort nur zu Fuß, über die Wanderwege. Oder müsst eben eine einfache Fahrkarte für den Zug ziehen.

Die Fähren verkehren zwischen Ende März bis Anfang November, allerdings fahren sie in wesentlich größerem Abstand, als die Züge. Eine Anfahrt auf eines der Dörfer per Boot ist zwar wirklich sehr schön und bietet eine ganz andere Perspektive, aber alles in allem wesentlich unpraktischer und daher zumindest für einen Tagesausflug nicht zu empfehlen.

Für die Fähre benötigst du ein anderes Ticket, als für die Züge!
Die Tickets bekommt ihr am Abfahrtstag an einem der Ticketschalter in der Nähe der Bootsanleger.
Infos zu Preisen und dem Fahrplan findet ihr hier.

Ein paar allgemeine Fragen

Sind die Cinque Terre überlaufen?

Ich würde sagen: ganz klares Ja!
Zwar kann man dem Massentourismus ein klein wenig aus dem Weg gehen, wenn man länger als nur einen Tag bleibt und sich bereits ganz früh auf Erkundungstour macht oder eben länger bleibt als der typische Tagestourist (es ist erstaunlich, wie viel leerer die Örtchen dann gleich werden!), aber auf viele Touristen sollte man sich dennoch einstellen.
Gerade um die Mittagszeit herum werden die Gassen schon sehr voll und man muss mit langen Schlangen an den Bootsanlegern und Bahnhöfen rechnen. Das kann mitunter schon mal ganz schön auf die Nerven gehen.

Wann ist die beste Reisezeit?

Wenn es euch irgendwie möglich ist, würde ich euch definitiv empfehlen Cinque Terre in der Vor- bzw Nachsaison zu besuchen. Und am besten noch unter der Woche. Es wird dann immer noch voll, aber vielleicht nicht restlos überlaufen sein. Der Mai gilt noch nicht als Hauptsaison und dennoch wurden die Orte, Fähren und Züge bereits überrannt.

Davon abgesehen geht man auch ohne geplante Wanderung ziemlich viel bergauf und bergab. Die Temperaturen waren bei uns noch moderat, im Hochsommer stelle ich mir das überhaupt nicht vergnüglich vor…

Und am besten plant ihr auch ein paar Abende in den Orten ein; denn dann nehmen die Touristenmassen merklich ab und es wird ruhiger. Da kann man dann sogar mal allein durch die Gassen schlendern.

Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Theoretisch kann man nach Cinque Terre auch einen Tagesausflug machen, allerdings würde ich das nicht empfehlen. Zwei volle Tage reichten in unserem Fall aus, alle Örtchen bequem zu erkunden und sogar zu den jeweiligen Sonnenuntergängen an beliebten Fotospots zu sein.
Wer nur einen Tag zur Verfügung hat, sollte sich definitiv auf zwei, drei Örtchen beschränken und den Zug nehmen, um zwischen den Orten hin und her zu wechseln.

Wie viel Planung ist nötig?

Ich bin ja eigentlich eine Person, die echt auf Urlaubsplanung steht. Wenn ich schon mal wo bin, dann halt so richtig. Cinque Terre macht es einem dahingehend aber recht einfach. Ein bisschen Plan kann nicht schaden (vor allem, wenn man gerne auch die ein oder andere berühmte Aussicht genießen möchte), aber ansonsten kann man sich auch ganz gut treiben lassen. Vor allem, da die Orte nicht ganz so groß sind und verlaufen eigentlich nicht möglich ist. Die wichtigen Punkte sind ganz gut ausgeschrieben und dementsprechend kommt man sogar ohne Karte klar.

Im Zweifelsfall kann man auch einfach den Touristenmassen folgen…

Sind die Häuser wirklich so bunt, wie auf all den Fotos?

Wahrscheinlich fragt sich jeder, der einen Besuch der Cinque Terre plant: sind die Häuser wirklich so bunt? Oder ist das wieder eines dieser klassischen, übermäßig gephotoshoppten Postkartenmotive?

Die Antwort fällt nicht ganz so einfach aus: ja und nein. Ja, die Häuser sind bunt. Aber nein, so bunt wie ihr sie wahrscheinlich von vielen Fotos her kennt, sind sie nicht. Gerade nicht bei gleißendem Tageslicht. Am ehesten werdet ihr sie so, wie ihr sie euch vorstellt, gegen Abend vorfinden. Vor allem gegen Sonnenuntergang. 

Übernachten


Meiner Meinung nach sollte man auf jeden Fall versuchen eine Schlafmöglichkeit innerhalb einer der Ortschaften zu bekommen. Allein schon, um abends noch ein bisschen in Ruhe die fast leeren Gassen erkunden zu können. Und auch weil die Nähe zum Bahnhof, zur Fähre oder generell zu allem was man sehen möchte, sehr praktisch und zeitsparend ist.

Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in einem der Cinque Terre, ist damals wie heute recht überschaubar. Gefühlt war es eben, als ich noch einmal einen Blick auf die gängigen Reiseplattformen geworfen habe, sogar noch schlechter geworden. 

Viele Angebote für die Örtchen selbst gibt es da nicht; die meisten findet man eher außerhalb. 

Von La Spezia oder Levante erreicht man die Cinque Terre problemlos mit dem Zug, der die fünf Städte innerhalb des Nationalparks verbindet. Diese sind auch in der Cinque Terre Card inbegriffen. 

Daher wären diese neben Lerici und Portovenere (von denen aus man mit der Fähre die Ortschaften erreichen kann), ebenfalls gute Standorte für eure „Basis“.

Wer ähnlich wie wir auch gerne in einer der Orte selbst schlafen möchte, dem kann ich nur Airbnb empfehlen. Dort wird man definitiv leichter fündig. 

 

Hierbei sollte man nur unbedingt darauf achten, dass eine Parkmöglichkeit vorhanden ist. Und: da die Cinque Terre autofrei sind, müsst ihr damit rechnen, dass sich der zu eurer Unterkunft gehörende Parkplatz auf jeden Fall vor „den Toren der Stadt“ befinden wird und ihr euer Gepäck etwas tragen müsst. Je nachdem auch enge Gassen und viele Stufen hinauf/hinab.

Wir haben im Das 5Terre Green Leaf Apartment – City Center in Riomaggiore übernachtet. 

Das war sehr sauber, angenehm groß, hatte sogar einen Balkon und lag wirklich mitten in Riomaggiore. Der Weg mit dem Gepäck war auch nicht allzu weit und wenigstens nur die „Hauptstraße“ herunter/hinauf. 

Einziges Manko war die Lautstärke. Aber die lässt sich bei einer Lage mitten im Zentrum (aka: wo alle Bars und Restaurants liegen) nicht verhindern. Aus dem anfallenden Geräuschpegel wurde aber im Vorfeld kein Geheimnis gemacht und wir auch noch mal bei der Buchung extra drauf hingewiesen.


Essen

Tiefkühlpizza und geniales Pesto. Die Weigerung Englisch zu sprechen und ein Kellner, der auch noch in fliesendem Französisch und Deutsch bedient… Freundlichkeit und Unverschämtheit liegen in Cinque Terre nah beisammen!

Was Cinque Terre angeht kann man alles erleben und ich nur empfehlen beim Vorbeigehen einfach mal einen Blick auf die jeweilige Teller zu werfen. Am Ende hat man nämlich – wie es mir passiert ist! – eine Tiefkühlpizza auf dem Teller. Leider merkt man den Orten schon ein wenig an, dass sie sich auf den Tagestourismus verlassen und nicht darauf angewiesen sind, Gäste an sich zu binden. Dementsprechend kann man durchaus schlechte Erfahrungen beim Essen machen.

Was mir persönlich unangenehm aufgefallen ist, war das Benehmen der Kellner. Kaum jemand scheint sein Handwerk gelernt zu haben, viele weigerten sich beharrlich Englisch zu sprechen und Freundlichkeit war oft nicht vorhanden – dafür jedoch längere Wartezeiten.

Das war natürlich auch nicht überall der Fall! Wir haben auch sehr gut und schön gelegen gegessen. Und was man immerhin festhalten muss: auch wenn es sich lohnt ein bisschen auf die Preise/die Lage zu schauen, spielt die dann wiederum an einem Ort, in dem quasi jede Lage eine gute Lage ist, doch keine so große Rolle, als dass sie ordentlich auf den Preis auswirken würde. Man kann also durchaus auch bezahlbar, gut und mit schönem Ausblick essen.

Oder sich einfach in einem der zahlreichen Restaurants etwas zum Mitnehmen bestellen (das bieten nämlich so gut wie alle an) und sich selbst einen schönen Platz suchen…

Ich würde letztlich empfehlen, sich an aktuellen Bewertungen zu orientieren und die Augen offen zu halten. In mancher Gasse isst man sicherlich besser, als direkt am Hafen.


Die einzelnen Dörfer im Überblick

Wer nur als Tagestourist nach Cinque Terre kommt, der wird sich zwangsweise für zwei oder drei der Örtchen entscheiden müssen. Meiner Meinung nach schafft man drei ganz gut; mehr ist eher sportlich. 

Wer nur einen Tag dort hat, sollte auf jeden Fall den Zug nehmen, um zwischen den einzelnen Ortschaften zu wechseln. Der fährt in wesentlich häufigerer Taktung (wenn auch manchmal unzuverlässig… aber irgendein Zug kommt dann schon. Durch die Touristenmassen kommt es beim Ein- und Aussteigen schon mal zu Verzögerungen), als die Fähre. 

Wer die meisten Fotomotive sucht, ist sicherlich mit der Kombination Riomaggiore, Manarola und Vernazza gut beraten. Wer gerne etwas „außer der Reihe“ macht, sollte sich Cornigilia auf die Liste schreiben. Zwar ist der Ort auf den ersten Blick sicherlich der unauffälligste der Cinque Terre, die engen Gassen haben allerdings eine sehr schön und ruhige (zumindest ruhiger, als der Rest) Atmosphäre.

Nur Monterosso al Mare kann man meiner Meinung nach getrost auslassen. Da verpasst man nichts. Der Ort war für mich der unschönste und sehr touristisch. 


Unser Plan für ein Wochenende


Wir waren über Karneval und drei Nächte in Venedig.

Tag 1 – Anreise – Riomaggiore
Anreise mit dem eigenen Auto aus Bayern. Nach dem Einchecken gab es eine kleine Runde durch Riomaggiore und zum Sonnenuntergang hinunter ans Meer.

Tag 2 – Manarola – Corniglia – Manarola
Mit dem Zug geht es zunächst nach Manarola, nach einem kleinen Spaziergang wie Weinberge entlang, weiter nach Corniglia. Pünktlich zum Sonnenuntergang geht es zurück nach Manarola.

Tag 3 – Vernazza – Monterosso al Mare – Vernazza
Am dritten Tag unserer Erkundungen steigen wir vom Zug auf die Fähre um und wir besuchen Vernazza und Monterosso al Mare. Am Abend kehren wir nach Vernazza zurück, um dort den Sonnenuntergang zu genießen.

Tag 4 – Abreise


Das südlichste Städtchen

Riomaggiore

Riomaggriore ist das südlichste Dorf der Cinque Terre. Gerade der Ausblick auf die Häuser, wenn man ein paar Stufen erklimmt, lohnt sich. Den „berühmten“ Blick auf diesen Ort, hat man vom Hafen aus. Wahlweise erklimmt man auch noch den Wellenbrecher.

Besonders schön ist dieser Blick natürlich zu Sonnenuntergang! Diesen Ausblick geniest man dann selbstverständlich nicht allein. Man ist umbringt von vielen Touristen und jugendlichen, die auf den Steinen picknicken, trinken und Musik spielen.
Trotz des geschäftigen Zugangs ein sehr schöner Ausblick.

Tipp: Anscheinend soll man vom Friedhof aus auch einen unerwartet schönen Blick auf die Häuser haben; allerdings waren wir dort selbst nicht. 



Berühmt für seinen Fotospot

Manarola


Der berühmteste Fotospot des Örtchens ist quasi nicht zu übersehen (einfach den zahlreichen Fotografen nach) und liegt nur wenige Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt. Geht zum Hafen und dann in Richtung des Restaurants „Nessun Dorma“.

Das ist wahrscheinlich DER Foto-Sonnenuntergang-Spot der Cinque Terre! 

Was sich aber ebenfalls lohnt: eine kleine Wanderung die Weinberge hinauf. Von dort bieten sich sehr schöne Ausblicke auf die bunten Häuschen. 

In der Nähe der Kirche San Lorenzo sieht man (leicht zu erkennen an der Holzbrüstung) einen Weg, der in die Weinberge führt und dem man beliebig weit folgen kann. Verlaufen kann man sich hierbei nicht, die Strecke ist leicht erkennbar. 


Klein, aber fein

Corniglia

Wer nach Corniglia geht, kommt weniger wegen dem spektakulären Ausblick auf bunte Häuserfasaden. Wer dieses Örtchen besucht, kommt, um durch enge Gassen zu schlendern und ein wenig Luft von den Touristenmasse in den anderen Orten zu schöpfen. Manch einer wird sagen, dass Cornigilia im Vergleich etwas unspektakulär ist, aber ich mochte die Atmosphäre dort sehr gerne. Es hat so richtig schöne, enge Gassen, ohne viel Kitsch und mehr mit recht interessanten Restaurants/Bars (die Kellner dort müssen einem wirklich leid tun! Wenn ein Restaurant eine Terrasse mit Meerblick oder ähnliches hat, tragen die ihre vollen Tablette schon mal über einige Stufen und an engen Gassen mit zig Touristen vorbei zu ihren Gästen).
Hier geht es ruhiger und zumindest etwas beschaulicher zu.

Was nicht zu letzt daran liegen mag, dass man den Ort nur mit dem Zug (nicht mit der Fähre) anfahren kann und er als einziger nicht am Meer, sondern hoch oben auf der Klippe liegt. Nach der Ankunft muss man erst einmal die 377 Stufen der Scalinata Lardarina erklimmen (alternativ gibt es auch einen Bus ins Altstadtzentrum).

Wer nach dem Spaziergang durch die Gassen, noch auf der Suche nach einem Fotospot ist, hat es in diesem Fall etwas schwerer. Für den perfekten Ausblick auf Corniglia müsst ihr ein gutes Stück den Wanderweg erklimmen. Dafür hatten wir keine Zeit.




Ein weiteres, der beliebtesten Örtchen

Vernazza


Vernazza ist nicht zuletzt wegen seines schönen Fotospots ebenfalls eines der beliebtesten Örtchen der Cinque Terre. 

Der Besuch lohnt sich allerdings nicht nur dafür; auch ein Schlendern durch die Seitengassen ist sehr zu empfehlen. Dabei wird es oftmals auch überraschend ruhig und leer. 

In Vernazza gibt es drei Fotospots, die sich lohnen:

  • Zum einen einen die Aussicht vom Castello Doria (ausgeschrieben)
  • Zum anderen den Ausblick, den man vom Wanderweg nach Corniglia aus hat (der Via Fieschi bis zu einem Balkon folgen)
  • DIE Ansicht über Vernazza hat man allerdings, wenn man dem Wanderweg in Richtung Monterosso al Mare ein kleines Stück folgt

Alle bieten wirklich tolle Ausblicke über die Stadt (auch die beiden, die man wirklich immer und überall auf den Fotos und Postkarten sieht).

Und bitte: ignoriert wenigstens ihr nicht die Absperrung (was immer irgendwer tut) oder klettert in fremde Weingärten herum…

Übrigens könnte es sein, dass ihr zumindest für die Aussicht von den Wanderwegen aus, im Besitz einer Cinque Terre oder Hiking Card sein müsst. In meinem Fall waren keine Kontrollen mehr (da wir gegen Abend dort waren), aber ihr müsst definitiv an einem Check-Point dafür vorbei.


Eher nicht so meines

Monterosso al Mare

Einzig Monterosso al Mare hat mir nicht ganz so gut gefallen. Im Gegensatz zu den anderen Orten – die ja ebenfalls völlig überlaufen waren – hat man das in diesem Städtchen total gespürt. Zwar hat der Ort als einziger einen Strand aufzuweisen und daher auch noch mal eine ganz andere Urlaubsatmosphäre zu bieten, dadurch wirkt aber auch alles wesentlich touristischer. Es gibt eine Strandpromenade mit den typischen Touri-Quatsch und noch mal wesentlich unfreundlichere Kellner. Und es ist – warum auch immer – noch mal voller dort.

Sicherlich liegt das auch daran, dass man dort auch mit dem Auto bis an den Strand fahren darf… Das passt nicht so wirklich zur restlichen Atmosphäre der Cinque Terre!

Im Sommer reihen sich bunte Sonnenschirme aneinander und bieten ein hübsches Fotomotiv (den besten Blick über alles hat man ein Stück den Wanderweg Richtung Vernazza entlang); das  (und falls ihr Baden gehen möchtet) ist meiner Meinung nach aber auch das Einzige, erwähnenswerte dieses Örtchens. 

Gerade Tagestouristen würde ich also empfehlen, den Ort auszulassen. Aber auch, wenn ihr mehr Zeit mitbringt, lohnt es sich nicht wirklich. 


Wanderungen“, die gut machbar sind


Trotz Sperrung einiger Wege, während unseres Aufenthaltes, haben wir auch ein drei kleine Wanderungen gemacht bzw. angerissen.

Manaorla: In der Nähe der Kirche San Lorenzo sieht man (leicht zu erkennen an der Holzbrüstung) einen Weg, der in die Weinberge führt. Das ist eine kleine Wanderung, bei der es zwar manchmal steil bergauf geht, aber die ansonsten gut machbar ist. Man bekommt einige sehr schöne Ansichten über die bunten Häuser.
Übrigens haben wir nicht die ganze Runde gemacht, sondern sind aus Zeitgründen beim Kreuz umgedreht…
Verlaufen kann man sich dabei nicht, die Strecke ist recht leicht erkennbar.

Vernazza: In Vernazza lohnt es sich zwei längere Wanderungen „anzureissen“. Die in Richtung Corniglia (der Via Fieschi bis zu einem Balkon folgen) und die Richtung Monterosso al Mare (ausgeschrieben). Beide beide bieten wirklich tolle Ausblicke über die Stadt (auch die beiden, die man wirklich immer und überall auf den Fotos und Postkarten sieht).

Die Foto „Hotspots“

Zwar sind die meisten Plätze für das perfekte Foto ziemlich offensichtlich und eigentlich – allein schon auf Grund der Touristenmassen, die sich den Weg dorthin bahnen – nicht zu übersehen, aber der Einfachheit halber, führe ich die wichtigsten hier gleich mal auf. Das erspart euch weitere Suche.

Riomaggiore: Den „berühmten“ Blick auf diesen Ort, hat man vom Hafen aus. Wahlweise erklimmt man auch noch den Wellenbrecher.

Manarola: Nicht zu übersehen. Geht zum Hafen und dann in Richtung des Restaurants „Nessun Dorma“.

Corniglia: Hier wird es schon schwerer und ihr müsstet für den perfekten Ausblick auf dieses Örtchen ein gutes Stück den Wanderweg erklimmen. Dafür hatten wir keine Zeit.

Vernazza: In diesem Ort gibt es ein paar, die sich lohnen. Zum einen einen die Aussicht vom Castello Doria(ausgeschrieben), zum anderen den, den man vom Wanderweg (siehe oben) nach Corniglia aus hat. DIE Ansicht über Vernazza hat man allerdings vom Wanderweg nach Monterosso al Mare aus. Und bitte: ignoriert wenigstens ihr nicht die Absperrung (was immer irgendwer tut) oder klettert in fremde Weingärten herum…

Übrigens könnte es sein, dass ihr zumindest für die Aussicht von den Wanderwegen aus, im Besitzt einer Cinque Terre oder Hiking Card sein müsst. In meinem Fall waren keine Kontrollen mehr (da wir gegen Abend dort waren), aber ihr müsst definitiv an einem Check-Point dafür vorbei.

Monterosso al Mare: Den besten Blick über alles hat man ein Stück den Wanderweg Richtung Vernazza entlang.

Tipp: Allen, die angesichts der Farben der Häuser in der Realität doch ein wenig enttäuscht sind, kann ich nur empfehlen den frühen Abend für ein paar Fotos einzuplanen. Denn sobald sich das harsche Sonnenlicht etwas zurück zieht, ist die Stimmung gleich eine andere und auch die Farben wirken noch mal anders/intensiver.



Ja, Cinque Terre ist voll und das kann ganz schön nerven. Ja, die Häuser sind bei weitem nicht so bunt, wie man sie oft auf Postkarten und Fotos sieht. Aber dennoch sind die kleinen Örtchen einfach einen Besuch wert!

Vor allem, wenn man sich etwas die Zeit nimmt und auch abseits der Massen an Tagestouristen die vielen Gassen und wunderschönen Ausblicke genießen kann.


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  1. Diana

    5. August 2022 um 17:47 Uhr

    Cinque Terre kann ich auch nur empfehlen. War vor ein paar Jahren mit Freunden dort und uns hat es sehr gut gefallen. Nur die Preise waren etwas hoch. Tiefkühlpizza gab es bei uns nicht, aber ich kann auch nicht sagen, dass das Essen super geschmeckt hat. Aber wie du gesagt hat…das sind keine Orte wo die Leute mehr als 1 Tag verbringen.
    Wir waren damals auch noch wandern…nicht die beste Entscheidung im Hochsommer. Und eine Bootstour gab es auch noch. Das kann ich empfehlen.
    So schöne Fotos gab es bei mir nicht, ich habe mich gefreut deine zu sehen. So habe ich mich an diese schönen Orte erinnert.
    LG, Diana

    Antworten
  2. Vannesa

    27. Juli 2022 um 13:21 Uhr

    Hi Christine,
    ahhhh, wie herrlich. Ich liiiiebe die Cinque Terre so, auf der Italienreise letztes Jahr eines meiner absoluten Highlights! Ich habe echt selten so fotogene und schöne kleine Dörfer gesehen. Wir waren auch ganz früh da, um möglichst allein an den Fotohotspots zu sein…man sieht ja, wie voll es werden kann :D Wir haben, genau wie du sagst, die Klassiker Riomaggiore, Manarola und Vernazza gemacht, weil wir an dem Tag noch auf unserer Rundreise weitergefahren sind, aber das waren schon tolle Orte und bei deinene wunderbaren Fotos bekomme ich direkt wieder Fernweh.
    Liebe Grüße!

    Antworten
  3. Elisa

    26. Juli 2022 um 16:42 Uhr

    Vielen Dank für den großartigen Guide :-)

    Ich war vor 10 Jahren (Wahnsinn, dass es schon so lange her ist) dort und war einfach nur verzaubert von Cinque Terre. Es wird wohl allerhöchste Zeit, dass ich mal wieder dorthin reise.

    Liebste Grüße,
    Elisa

    Antworten
  4. Bastian

    14. Juli 2022 um 22:35 Uhr

    Hallo Christine,
    das sind wunderschöne Fotos und ein toller Artikel. Wir wären in diesem Jahr fast in die Nähe der Cinque Terre in Urlaub gefahren. Jetzt ist es aber die komplett andere Richtung geworden, in den Norden statt in den Süden. Aber vielleicht eignet sich die Nebensaison ja doch besser für einen Tripp dorthin.
    Vielen Dank für die wertvollen Tipps.
    Liebe Grüße
    Bastian

    Antworten
  5. Sabiene

    14. Juli 2022 um 11:44 Uhr

    Danke für diese wunderbaren Reiseimpressionen aus der Cinque Terre! Wir sind Ende der 80er Jahre dort gewesen, damals war mein ältester Sohn noch ein Baby.
    Das muss man sich mal vorstellen … ;-) Wir sind damals in Monterosso al Mare gewesen. Vernazza haben wir damals auch besucht und ich dachte schon, dass wir die Fahrt nicht überleben werden.
    LG
    Sabiene

    Antworten
  6. S.Mirli

    12. Juli 2022 um 11:50 Uhr

    Liebe Christine, deine Reisebeiträge suchen ehrlich seinesgleichen. Meine Eltern schwärmen mir schon seit Jahren von Cinque Terre vor, ich habe es allerdings bisher noch nicht geschafft, obwohl Italien eindeutig eins meiner liebsten Reiseländer ist. Ich weißt auf alle Fälle jetzt schon, dass ich mir den Reiseführer sparen kann, ich habe mir gleich mal hier ein Lesezeichen gesetzt. Ich bin mittlerweile auch am liebsten sehr früh unterwegs, da man die überlaufenen Städte dann meist eher für sich hat. Ich bin so froh, dass ich die meisten Destinationen noch zu einer Zeit gesehen habe, als der Tourismus noch in einem „normalen“ Bereich lag. Danke für diesen ausführlichen Bericht, die vielen Tipps (und Warnungen) und diese traumhaft schönen Fotos. Wenn man da keine Lust auf Italien bekommt, dann weiß ich auch nicht. Ich wünsche dir eine fantastische Woche, freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag, alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.at

    Antworten
  7. Herrlich, liebe Christine, wie die Häuser sich da auf den Felsen zusammendrängen! Auch die übrigens Impressionen, die du fotografisch eingesammelt hast, sind toll und machen Lust auf diese Gegend. Ich denke, es ist immer besser, wenn man in der Vor- und Nachseinson reist – heutzutage sind alle schönen Orte überlaufen, leider…
    Was die Kellner betrifft, da kann man in ganz Italien grantiges oder nicht sehr gut geeignetes Personal erleben. (Auf Mallorca übrigens auch – und in Österreich ebenfalls ;-)) War schon vor Corona so, und durch die langen Lokalschließungen sind dann auch noch einige Köche und Kellner aus der Gastronomie abgewandert, sprich es gibt noch weniger Personal, also wird genommen, was man kriegen kann :-C
    Alles Liebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2022/07/mallorca-reisebericht-teil-1-tag-1-bis.html

    Antworten
  8. Hallo liebe Christine,

    wow! Du hast so traumhaft schöne Fotos gemacht. Da bekommt man auf einen Schlag Fernweh :o)

    Auch, wenn ich mich gerade auf den ersten Blick wohl ein wenig in Cinque Terre verliebt habe, so muss ich sagen, dass mich der Massentourismus doch auch zugleich ein wenig abschreckt. Ich mag es eher ruhig und zurückgezogen. Vielleicht mal bei einem kleinen Ausflug. Aber nicht auf längere Zeit hinweg.

    Deine Enttäuschung bei der Tiefkühlpizza auf dem Teller kann ich nur zu gut verstehen. Das wäre mir vermutlich nicht anders ergangen. Wenn ich verreise, dann möchte ich auch kulinarisch Neues entdecken.

    Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mal in Wien. Dort wollte ich einen Salat mit Lachs kosten. Erhalten habe ich einen Kopfsalat mit vier kleinen Stückchen von Scheiben geräucherten Lachs. Das war … ernüchternd ;o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    Antworten
  9. Guten Morgen, oh wow, was für ein wundervoller und ausführlicher Reisebericht. Mir kribbelt es gleich in den Fingern vor Fernweh. Dabei brauche ich nicht so unbedingt das Meer – auch wenn das ein tolles Gimmick ist – sondern ich liebe kleine Ortschaften. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Jana

    Antworten
  10. Ich bin sooo verliebt in deine wunderschönen Fotos!

    Zeilentänzerin

    Antworten
  11. Mich wundert es überhaupt nicht, dass es dort so überlaufen ist. Einfach wunderschön anzusehen. Ein sehr schöner Bericht.

    Liebe Grüße
    Sabine

    Antworten
  12. Ich bin ja so begeistert von den wundervollen Fotos!
    Liebe Grüße!

    Antworten
  13. Yasmina

    7. Juli 2022 um 14:19 Uhr

    Ja das is manchmal echt gemein. Mama hat vor Jahren auch schon mal Karten für so einen kleinen Film gewonnen und der lief nicht mal zum Filmstart hier in der Umgebung :D
    Also schlecht sind die Filme alle nicht, bin aber irgendwie nicht mehr so in dem Dino-Game drin. Als Kind fand ich das glaub einfach spannender als jetzt. Aber der neue Film war echt ganz gut =) Werde ich mir sicher auch nochmal angucken wenn er im Free TV läuft oder auf Amazon etc. is.
    Ja da sagst du was, das is mir auch schon total oft aufgefallen. Wenn ich bedenke ich habe über 1.000 Follower und teilweise nur 20 Likes auf ein Bild, das is schon sehr mäh xD Und ich hab jetzt nicht irgendwie 800 Bots die mir folgen.
    Die letzten 2 Jahre waren echt einfach Mist, aber ich bin froh dass ich nun seit Freitag wieder in mein altes Leben konnte. Nur daheim rumsitzen is auf Dauer halt auch eher kontraproduktiv :D

    Ein super schöner informativer Post mit noch schöneren Bildern =)
    Hattest du nicht schon mal davon berichtet oder es angeschnitten. Ich meine nämlich, dass ich von diesem schönen Fleckchen Erde durch einen Blog erfahren hatte und es seitdem auf meiner Liste steht xD
    Glaub Essen würde ich mir da auch öfters to go holen und mich einfach irgendwo hinsetzen wo ich eine schöne Aussicht habe, bietet sich ja an =)
    Wanderungen finde ich auch immer schön, vor allem wenn es am Ende als Belohnung was leckeres zu essen und erfrischendes zu trinken gibt <3 :D

    Antworten
  14. Marie

    7. Juli 2022 um 14:19 Uhr

    Was für ein informativer und toll geschriebener Bericht! Und die Fotos sind ganz wunderbar.
    Liebe Grüße
    Marie

    Antworten