Über Fototerroristen

Fo|to|ter|ror|ist, der; -en (Mensch mit Kamera, der angesichts eines potentiellen Motivs, jeglichen Anstand vergisst und Gefahren und die Zerstörung von Natur billigend in Kauf nimmt)


Fototerrorist. Diesem Ausdruck bin ich das erste Mal während meiner Zeit auf Island begegnet. Einer der Einheimischen bezeichnete damit all diejenigen Touristen, die beim Anblick bestimmter – auf Grund von Instagram berühmt gewordener Motive – ihre Manieren vergessen und jegliche Gefahr ausblenden, nur um genau dieses eine Foto zu bekommen. Sie halten an engen Straßen, an unübersichtlichen Stellen oder hinter Kurven und scheren sich einen feuchten Kehricht, um die Natur, die sie dabei in Mitleidenschaft ziehen.

Dass sie dabei unter Umständen andere Reisende gefährden und man auf Island wirklich überall lesen kann, dass man nach Möglichkeit auf den ausgeschrieben Pfaden verbleiben soll (da der Natur auf der Insel nur ein paar kurze Sommermonate für die Regeneration zur Verfügung stehen), ist ihnen dabei ziemlich egal.

Ich habe das nie verstanden. Versteht mich nicht falsch; ich bin Fotografin. Natürlich schlägt auch mein Herz beim Anblick der isländischen (oder irgendeiner anderen) Landschaft höher. Auch ich habe schon mal eigentümliche Wege eingeschlagen, bin recht seltsam herum geklettert (es gab da diese recht amüsanten Episode mit der nicht vorhandenen Eiskapelle am Watzmann…) und natürlich nutze auch ich jede Gelegenheit für ein schönes Foto.

Dennoch erschließt es sich mir nicht, warum man selbst in einem Land, dass es einem sogar erlaubt über Lavafelder zu klettern, nicht die paar wenigen Regeln und Einschränkungen akzeptieren und – wenn es eben sein muss – auf den wenigen eingezäunten Wegen bleiben kann. Warum man nun an so vielen Orten Verbotsschilder für Drohnen findet (da diese oft die Vögel bzw. die ansässige Tierwelt im Allgemeinen verstören) und dennoch immer wieder auf Touristen stößt, die das ignorieren. Wieso Menschen Absperrungen und jegliche Gefahr außer Acht lassen und sich an Klippen und am Abgrund (berühmtes Stichwort: Taft Point im Yosemite Nationalpark) positionieren. Und so weiter und so fort. 

Ja, ich will auch ein schönes Foto. Und ja, ich war auch schon an vielen dieser berühmten Aussichtspunkte, die man schon so oft auf Fotos gesehen hat. Aber wenn wir uns alle wie Fototerroristen verhalten, gibt es bald keinen Grund mehr dafür, diese Punkte anzusteuern. Weil wir nicht mehr als zertretene Pflanzen und über die Pfade hinaus ausgetretene Wege vorfinden werden…

EINES ABENDS IN VERNAZZA…

Als wir Cinque Terre besuchten, wollte ich natürlich auch den ein oder anderen berühmten Aussichtspunkt über die Örtchen besuchen. Immerhin waren es genau diese Fotos, die ich schon vor Jahren gesehen hatte und in mir erst den Wunsch weckten, dem Nationalpark einen Besuch abzustatten.

An den vorherigen Abenden hatte ich ja bereits so einiges an Stativen, wuchtigen Objektiven und teueren Kameras gesehen. Meistens Männer, die sich schon gefühlt Stunden vor dem eigentlichen Sonnenuntergang positioniert und aufgebaut hatten (bei einem Pärchen, holte sie quasi sofort ein Buch heraus und machte es sich auf einer Bank bequem…). Das Übliche eben; das mit dem man zu rechnen hat.

Cinque Terre; Vernazza; Italien

Aber als wir an einem Abend – auf dem Wanderweg Richtung Monterosso al Mare – die Aussicht auf Vernazza genießen wollten, bekamen wir eine Show geliefert, die wir so auch noch nicht erlebt hatten.

Wohlweislich und angesichts des Abgrunds, hatte man an diesem Punkt wohl schon vor Jahren eine massive Absperrung aus Holz angebracht und diese auch noch zusätzlich mit Maschendrahtzaun gesichert. Offensichtlich kürzlich angebrachtes Absperrband ließ allerdings vermuten, dass selbst der auf die Dauer die Touristen nicht davon abhielt, unter dem Zaun hindurch zu schlüpfen und für ein Foto ganz an die Klippe heran zu rücken.

Aber echte, asiatische Fototerroristen lasse sich natürlich auch davon nicht aufhalten!

Ehe wir uns versahen, hatten die drei Asiaten nicht nur die Absperrung überwunden – dabei mal eben die Anzahl der „Blätter“ eines Kaktus dezimiert – sondern auch allesamt ihre Stative und Kameras in Position gebracht. Und in den anschließenden 1 1/2 Stunden verteidigten sie diesen Platz hartnäckig!

Die Vehemenz, mit der sie das taten, war schon fast bewundernswert! Wer auch kam (natürlich verhinderten sie mit ihrer Anwesenheit, dass man auch vom gesicherten Weg aus einen schönen Blick über die Stadt hatte und davon ein Foto machen konnte), wurde zwar gewaltlos, aber durch plötzliches Breitmachen an genau jener vom anderen Touristen auserwählen Stelle, verdrängt. Niemand kam an den Asiaten vorbei…
Und während das zu Beobachten ja noch irgendwie ganz lustig war, zeigte sich schnell wie gefährlich das doch für die anderen Fotografen wurde. Denn während die von den Asiaten ausgewählte Stelle – wenn auch gefährlich nah am Abgrund – noch offensichtlich Halt bot, verdrängten sie die anderen Fototerroristen ins Gebüsch. Das so dicht war, dass es einem als Zuschauer angesichts des so nicht sichtbaren Gefälles ganz anders wurde. Ein falscher, unbedachter Schritt und schon wäre das Unglück geschehen…

Und nachdem jedem Fotografen nach kurzer Zeit klar wurde, dass man auch bei all dem Gestrüpp vor der Linse kein vernünftiges Foto zu Stande bringen kann, begannen die Ersten (gefolgt – wie sollte es anders sein – von einigen anderen) weiter den Weg entlang ihr Glück zu suchen. Und sie landeten… in einem Weingarten!
Dass da ein weiterer Zaun war, das Grundstück jemandem gehört, der sein Geld mit dem Anbau von Wein verdient und ein paar Meter entfernt ein Schild dazu aufruft, das Eigentum der Weinbauern zu respektieren und die Felder nicht zu betreten? Das war denen herzlich egal. Hauptsache das Foto stimmt.

Wenn ein Dummer damit anfängt, folgen in der Regel viele weitere.
Und angesichts dieses Verhaltens, wundert es mich auch überhaupt nicht mehr, wenn wir (Touristen) bei Einheimischen mittlerweile als Fototerroristen gelten…

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  1. Cinque Terre…. Oh welches herrliches Fleckchen Erde. Aber genau dort habe ich es so wie du erlebt… Schade…
    Lg,
    Werner

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  2. Jakob T.

    29. Januar 2019 um 23:14 Uhr

    Ein nerviges Volk. da fällt mir erst einmal direkt dieser Artikel ein: https://www.jetzt.de/gutes-leben/anstehen-fuer-das-perfekte-instagram-foto
    Ich habe mich damit auch schon oft genug rumgeärgert. Ja, ich bleibe auch nicht immer auf gesicherten Wegen beim Photographieren, aber nicht in dieser rücksichtslosen Form.

    Als Pastorensohn, habe ich einige Jahre in einem schönen alten Pfarrhaus gewohnt. Da der Garten rund ums Haus nicht eingezäunt war, blickte man öfter mal in eine Kamera, wenn man nichts ahnend auf der Terasse saß….

    Der Gipfel war für mich aber ein Erlebnis im vorletzten Sommer: Ich habe im Hafen von Strynø einen anderen Traditionssegler getroffen, der eine Gruppe gut zahlender grauhariger Photographen an Bord hatte. Beim Anlegemanöver standen die alle an der stegseitigen Reeling und mussten vom Bootsmann mehrfach verjagt werden, damit dieser seine Arbeit machen konnte. Auf keinem anderen Schiff habe ich Gäste erlebt, die nach mehreren Tagen an Bord nicht nur nicht mithalfen, sondern auch die Vorgänge bei Manövern so wenig verstanden zu haben schienen, dass sie immer noch im Weg standen…

    Im Auslandssemester jetzt haben wir das auch wieder erlebt. irgendwann hing an einem Hörsaal ein Zettel „don’t look on students with binoculars“. Hatte ne entsprehende Vorgeschichte.

    Genug geschimpft.

    Liebe Grüße
    Jakob

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  3. Hallo Christine,

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich hasse Fotografen, die alles niedertrampeln oder niedermachen, um etwas seltenes zu fotografieren, anstatt mal ein Grashalm vor dem Motiv zu haben, oder ein anderes Objektiv zu nehmen.

    Grüße

    Bernhard

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  4. Sehr spannender Beitrag und irgendwie fehlen einem beim menschlichen Verhalten immer öfter die Worte.

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  5. Laura

    18. Dezember 2018 um 21:20 Uhr

    Ach krass, das ist wirklich so schade. Man sieht sowas leider immer häufiger an solchen berühmten Sightsseing Spots.

    Liebe Grüße
    Laura von Lauras Journal

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  6. Oh je. Haben manche Menschen noch nie etwas von Anstand gehört? So ein Verhalten muss ich einfach nicht verstehen
    Danke für deinen interessanten Einblick.
    Liebe Grüße, Nadine

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  7. Liebe Christin,

    ich kann genau wie du verstehen, dass Fotografen viel für das „perfekte Foto“ tun, aber ich finde auch, dass es irgendwo Grenzen geben muss und das man diese Grenzen auch kennen sollte.
    Ich habe letzens erst eine kurzen Artikel darüber gelesen, dass Dank Instagram viele „geheime Orte“ nun völlig überlaufen und dadurch auch teilweise zerstört sind. Ich finde das furchtbar …

    Liebe Grüße
    Lisa Marie

    Antworten
  8. krissisophie

    14. Dezember 2018 um 18:26 Uhr

    Das mit den „Fototerroristen“ ist echt furchtbar nervig und wirklich gefährlich. Krass, dass einige einfach in den Weingarten „eingebrochen“ sind.
    Ich versuche auch immer, schöne Fotos zu bekommen (wie fast jeder), aber sein Leben dafür riskieren? No way!

    Ganz liebe Grüße,
    Krissi von the marquise diamond
    https://www.themarquisediamond.de/

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  9. Thi

    8. Dezember 2018 um 21:18 Uhr

    Oh jeee, das klingt ja schrecklich! Aber ich habe das letzten Sommer auch so in der Art erlebt. Zwei chinesische Touristen, die so einen Lärm und Tam-Tam gemacht haben, nur um schöne Fotos zu haben.
    Man sollte wirklich auch Rücksicht auf andere nehmen.
    Viele Grüße,
    Thi

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  10. Ohje leider kommt mir das beschriebene Szenario allzu bekannt vor… wirklich traurig und man liest ja immer öfter Nachrichten von Abstürzen, bei denen „Selfie-Touristen“ sogar umkommen… unglaublich, wo man inzwischen angekommen ist.. ^^

    Hab ein schönes zweites Adevntswochenende :)

    Tina

    https://styleappetite.com

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  11. Diana

    5. Dezember 2018 um 13:19 Uhr

    Den Ausdruck kannte ich nicht. Aber das von dir Beschriebene schon. Solche Menschen sollten dann wirklich große Bußgelder zahlen müssen.
    LG, Diana

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  12. Man beobachtet sehr oft solche Leute, denen ist nix heilig, hauptsache das perfekte Foto. Dafür sollte es Strafen/Bußgelder geben. LG Romy

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  13. hedmee

    30. November 2018 um 12:33 Uhr

    Du hast so recht Christine. Gerade auf den Malediven habe ich genau das erlebt. Aus einem schnell fahrendem Boot wurde sich rausgelanget, um Delfine unter Wasser zu filmen. Unglaublich.
    Wenn jedoch auch noch auf Pflanzen, Wegen usw. rumgelaufen wird, ohne das es erlaubt oder gar möglich ist, kann ich auch oft nicht meinen Mund halten.

    Liebe Grüße
    Doreen

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  14. Hallo meine Liebe,
    Das ist wieder so cool geschrieben. Fototerroristen können einem den letzten Nerv rauben. Ich habe erst eine Reportage über Island gesehen, wo man sah wie ein Haufen Touristen über das schöne Moos getrampelt ist , um den besten „Abschuss“ zu machen :/
    Liebste Grüße aus Stuttgart
    Isa
    https://label-love.eu

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  15. Marlene

    28. November 2018 um 20:54 Uhr

    Sowas kann ich einfach nicht verstehen. Eine Absperrung hat ja meistens doch einen Sinn. An den Niagara Fällen war das ähnlich und als ich letzte Woche in London war, war ich auch ein bisschen schockiert wie viele Leute sich auf Brücken etc. setzen um das perfekte Foto zu machen.

    Liebe Grüße
    Marlene von marlene-bloggt.blogspot.com

    Antworten
  16. Carolin

    26. November 2018 um 23:14 Uhr

    Ich wusste gar nicht, dass es diesen Begriff gibt. :D Zwar bin ich auch jemand, der sehr gerne fotografiert und immer Ausschau nach dem perfekten Motiv hält, aber ich achte trotzdem immer auf meine Umwelt. Gibt einfach nichts nervigeres, als penetrante Touris.

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  17. Sarah

    26. November 2018 um 22:05 Uhr

    Während meines Portugalurlaubs sind an der Algarve auch Touristen an den Aussichtspunkten einfach an den Zäunen vorbei und wagemutig (nur für ein Foto) über die Klippen und Felsen geklettert. Viele Touristen verlieren wohl einfach ein bisschen den Bezug zur Realität und sehen auch die Gefahr gar nicht..
    Liebe Grüße
    Sarah

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  18. Nicole

    26. November 2018 um 18:07 Uhr

    Über sowas könnte ich mich auch immer aufregen. Finde das unverschämt und dreist und mich wundert es dann nicht, wenn sich Einheimisch über das Verhalten von Touristen aufregen (was ich übrigens auch in Bezug auf Lautstärke, Freundlichkeit und allgemein Benehmen nachvollziehen kann, manche vergessen ja im Urlaub komplett ihre Manieren, führen sich auf und vergessen das dort Anwohner leben. Wenn dann der Spruch: Wären sie nicht hier her gezogen kommt, könnte ich komplett durchdrehen. Kommt wohl niemand auf die Idee, dass die Menschen dort schon länger leben und bestimmt nicht ihren kompletten Besitz und Zuhause aufgeben, nur weil ein paar Touris sich nicht benehmen können). Aber zurück zum Bild Thema: Ich bin auch jemand der im Urlaub gerne fotografiert, aber sowas würde mir nicht einfallen. Schilder stehen da nicht ohne Grund, Absperrungen sowieso schon mal nicht und auf irgenwelchem fremden Eigentrum würde ich auch nicht herum trampeln sowie ich mich bestimmt für kein Bild der Welt in Lebensgefahr bringen würde, nur um an Ende ein paar Likes zu erhalten, die überhaupt nichts wert sind. Da kann ich immer nur meinen Kopf schütteln und wirklich fragen, was da schief läuft.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar Christine.
    „Big Little Lies“ ist halt leider auch so eine Serie, die etwas Zeit braucht bis sie sich warm läuft, das ist so ein Punkt wo viele dann abbrechen. Wir hatten sie ja als Familie angefangen, aufgrund des Casts und mein Dad war dann schnell raus. Dem hat das zu lange gedauert, bis es an Fahrt aufgenommen hat. Trotzdem kann ich dir die Serie empfehlen, wenn du mal Langweile hast, weil die Darstellung einiger Tabu-Themen ist echt gelungen.

    Oh ha das da aber auch Agenturen dann solche Shootings vermitteln, finde ich echt krass. Gerade da glaubt man ja dann seriöse Angebote zu erhalten und vertraut denen auch.

    In den vorherigen Jahren hätte ich dir da zu gestimmt, aber ich finde dieses Jahr konnte sich sehen lassen. Da gab es doch mal etwas Vielfalt. Natürlich im kleineren Rahmen als in den USA, aber das ja nicht überraschend. Geht es 2019 so weiter, sehe ich es positv. Die nervende deutsche Standard Komödie gibt es natürlich immer noch, aber ich glaube die wird es auch immer geben. Für mich sind Ballon, Werk ohne Autor, Der Vorname (der ja unglaublich gut sein soll), die Unsichtbaren oder meine Teuflische Freundin schon ein guter Schritt gewesen, denn die will ich sogar alle noch sehen und die haben auch alle ziemlich gute Rezensionen erhalten. Wenn jetzt noch ein bisschen mehr Genre-Vielfalt dazu tritt und man sich auch mal an was ungewöhnliches wagt, wäre das ganz cool.

    Ich habe das Buch leider noch gar nicht gelesen, habe das noch vor. Wusste aber schon ein paar Anhaltspunkte, da eine Freundin von mir es gelesen hat und ich mit ihr darüber diskutiert habe. Wir hatten damals den Piloten der Serie gemeinsam bei mir geschaut und dann natürlich darüber gesprochen, was den anders ist. Wobei die Serie ja mit Staffel 2 weitergeht und somit das Ende auch aufgelöst wird. Kann mir auch nicht vorstellen, dass die bei der Serie auch den Weg gehen. Da wird ja doch immer von den Zuschauer ein abgeschlossenes Ende erwartet.

    Meine Beste Freundin meinte ja gestern auch zu mir, dass ich „Spuk in Hill House“ endlich anfangen muss und sie das total gruselig fand. Jetzt macht ihr mich beide neugierig :D. Mag solche Serien ja eh und wenn ich dann noch geschockt werde, umso besser. Wobei ich schon wieder gelesen habe, dass es wohl auch nie Möglichkeit gäbe ne zweite Staffel zu machen :/. Ohne jetzt die Details zu wissen, weil ich nur die Überschrift gelesen habe. Möchte mich da jetzt zum Ende nicht selbst spoilern.

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  19. MirliMe

    26. November 2018 um 11:51 Uhr

    Genau diese Erfahrung habe ich in letzter Zeit immer häufiger gemacht, dass sich diese Idioten (sorry, aber anderes haben sie nicht verdient) selbst in Gefahr bringen – wie soll ich sagen, Karma. Was mich aber wirklich aufreibt ist, diese Ignoranz geschichtsträchtiger Orte gegenüber bzw. der Natur. Vom Müll der überall zurückgelassen wird, fange ich gar nicht erst an. Aber wie Horden treiben sie durch die alten Städte, sind laut, rücksichtslos und nehmen so allen anderen Besuchern, die doch noch etwas Anstand haben, die Möglichkeit, einen Ort auf ruhige Art kennenzulernen. Die Jagd nach dem perfekten Foto ist einfach nur lächerlich und wenn es dann an Gedenkstätten wie den Ground Zero geht oder sogar Friedhöfe und die ganzen Instahasen dort posieren, als wären sie am Laufsteg unterwegs, dann vergeht mir ehrlich alles. Ein wirklich toller und ehrlicher Beitrag, vielen Dank dafür. Ich wünsche dir eine ganz fantastische neue Woche, alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.com

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  20. Yasmina

    25. November 2018 um 20:09 Uhr

    Ich hatte bisher auch nie große Ausbeuten beim Black Friday, eher so Kleinkram. Vor 2 Jahren dann die PS4 total günstig geholt, das war mein größter Black Friday Deal :D Das is es nämlich, man muss echt Glück haben, klar gibt es vieles was günstig und sicher gut is, aber oft braucht man es dann doch nicht.
    Das glaube ich gerne, dass man da auch über Agenturen an eher suspekte Hobbyfotografen kommt. Wie du sagst sie können anfangs noch gut drüber weg täuschen.
    Die Handys heutzutage sind auch nicht mehr darauf ausgelegt sonderlich lange zu halten, sondern eher kürzer, damit man sich ja wieder ein Neues holt, schlimm. Da lob ich mir doch die alten Handys, mein 1. hatte ich 4-5 Jahre xD

    Ein wirklich guter und interessanter Post, kannte den Begriff auch schon.
    Manchen Menschen reicht eben nicht das was sie bekommen und sie wollen immer mehr und das auf Kosten anderer oder der Natur. Ich werde auch nie verstehen wie Leute sich freihändig auf hohe Gebäude stellen und sowas, wenn die runter fallen haben ja nicht nur die ein großes Problem, sondern auch diejenigen die das alles zu sehen bekommen.
    Und bei der Natur sollte man definitiv auch drauf achten Rücksicht zu nehmen, aber das is bei manchen eben Fehl am Platze.
    Oh man deine Geschichte von Vernazza klingt ja auch echt wieder so typisch nach Menschheit, schlimm.

    Antworten
  21. Héloise

    25. November 2018 um 19:34 Uhr

    Den Begriff kannte ich jetzt noch nicht! Ich wäre auch im Leben nicht auf die Idee gekommen, für ein Foto Absperrungen zu überwinden oder Ähnliches, schon allein aus Angst um abstürzende Klippenränder. Aber viele Menschen kennen da wohl echt gar nichts =/
    Love, Héloise
    Et Omnia Vanitas

    Antworten
  22. Rena

    24. November 2018 um 22:01 Uhr

    Das finde ich sehr arg, wenn Leute so völlig ohne Rücksicht und Gefühl fotografieren und dabei auch noch sämtlichen Anstand mit Füßen treten und sich selbst und auch andere in Gefahr bringen. Den Ausdruck Fototerroristen kannte ich zwar noch nicht, aber er beschreibt genau dieses Verhalten absolut.
    http://www.dressedwithsoul.com

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  23. krissisophie

    24. November 2018 um 16:41 Uhr

    Wow, das ist echt krass… Über Absperrungen/Zäune klettern, um „das perfekte Foto“ zu bekommen und sich und andere dabei in (lebens-)Gefahr zu bringen, fremdes Eigentum, Pflanzen etc. zu zerstören ist wirklich abartig. Ich mache auch viel für ein tolles Foto, aber manches geht einfach zu weit.

    Ganz liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende,
    Krissi von the marquise diamond
    https://www.themarquisediamond.de/

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  24. Sara

    24. November 2018 um 16:38 Uhr

    Das ist ja richtig krass, einige nehmen wirklich viel in Kauf für das perfekte Foto. Das Wort Fototerroristen passt perfekt :-D Asiaten machen ja wirklich überall Bilder.

    Okay :) Ist doch aber auch schön, wenn die Essie oder Essence treu bleibst :)
    Das stimmt, es gibt wirklich süße Sachen die man fürs Kind machen kann.

    Ich bin echt mal gespannt, wie das später so ist, wenn mein Kleiner in die Schule kommt. Muss da bestimmt auch mal die Hände über dem Kopf zusammen schlagen xD

    Alles Liebe <33

    Antworten
  25. Guten Morgen, ja, für das perfekte Motiv gehen manche wahre Risiken ein. Mich nervt es übrigens auch, wenn ständig irgendwo geknipst wird. Auf der anderen Seite sammle ich auch gern Eindrücke auf Fotos, aber ich denke, ich gehe damit niemanden auf die Nerven. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Jana

    Antworten
  26. Jasmin

    24. November 2018 um 3:25 Uhr

    Ohje das klingt echt grauenhaft! Habe ich zum Glück noch nicht so krass erlebt aber dieses Instagram Hotspots abklammern find ich eh fraglich! Wenn jeder dann das gleiche Foto hat, weiß auch nicht, irgendwie langweilig?! Außer man ist natürlich sehr Kreativ… aber naja sehe das bei den ganzen Rajasthan Fotos und dacht mir so: äh ne, dahin will ich erstmal nicht!

    Liebe Grüße aus Indien,
    Jasmin

    Antworten
  27. Oh ja, das kenn ich zuuuu gut… Ich war neulich auf der Aussichtsplattform am Rheinfall, so was hab ich noch nicht erlebt, da wurde geschupst, gepöbelt und geflucht, alles nur wegen diesem einen Eck ganz oben und ganz vorne… Schrecklich. Ich hab dann kein Foto gemacht und bin wieder nach unten gegangen… Irgendwo gibt es Grenzen. Schade eigentlich, aber halt leider Fakt… Naja, immerhin gibt es noch Menschen denen das auch nicht passt und die darüber sogar einen Beitrag verfassen ;-) Chapeau!!

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  28. Simone

    23. November 2018 um 20:27 Uhr

    Die Ansammlung von Menschen kann ich mir gerade bildlich vorstellen. Ich bin auch der Meinung, man sollte die Absperrung akzeptieren oder resp. im Allgemeinen die Kultur, Flora und Fauna. Die meisten Leute überlegen sich nicht, was für Konsequenzen es hat, wenn einer mit der Drohne zu nahe an den Vögel fliegt oder irgendwo auf eine schöne Blume tritt. Man sollte ein Nein- oder Stopschild respektieren. Liebste Grüsse

    xx Simone
    Little Glittery Box

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  29. nossy

    23. November 2018 um 19:39 Uhr

    Unmöglich! Sowas geht ja mal gaaaar nicht!
    Ich bekomme bei solchen Erlebnissen immer so eine Wut im Bauch! Wie kann man nur so rücksichtslos sein? Ich habe auch schon oft viel zu waghalsige Aktionen von (Hobby-) Fotografen beobachtet, aber dein Erlebnis sprengt noch mal meine Erfahrungen.

    Ich verstehe so etwas nicht. Wirklich nicht. Und wofür das alles? Für ein Bild, für dessen Aufbau und Konzept diese Leute wahrscheinlich noch nicht mal einen Sinn haben. Da riskieren sie ihr eigenes Leben, das Leben anderer (die mutwillig verdrängt werden), beschädigen und zerstören fremdes Eigentum, unsere Natur und vergessen einfach jeglichen Anstand… hirnlose Dummbratzen. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

    Unglaublich…

    Und das Wort Fototerroristen ist ein wirklich passendes Wort. Das merke ich mir.

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
    nossy

    Antworten
  30. Liebe Christine, es schon schockierend, wie sich manche Menschen nach dem Motto „Hier komme ich!“ über alle Regeln hinwegsetzen und nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Ja und dadurch vielleicht sich selbst und auch andere in Gefahr bringen. Solchem rücksichtlosen Verhalten ist es auch zu verdanken, wenn Touristen in bestimmen Gegenden immer unbeliebter werden. In Hallstatt fühlen sich die Einheimischen durch die vielen Besucher bereits in ihrer Privatsphäre bedrängt. Ein bisschen Einfühlungsvermögen sollten wir als Touristen doch mitbringen – wir sind doch die Gäste, die den „Hausherren“ mit Respekt begegnen sollten. Dank für diesen interessanten Beitrag.
    Genieße das Wochenende und alles Liebe

    Antworten
  31. Jennifer

    23. November 2018 um 17:18 Uhr

    Oh man, über sowas kann ich einfach nur den Kopf Schütteln und finde das sowas von respektos. Das die Menschen ihr eigenes Leben riskieren ist schlimm genug, aber dann auch noch die Umwelt und Tierwelt mit ihrem Wahn zerstören, das geht einfach gar nicht. Ist nicht jetzt im Sommer erst ein Pärchen in Lissabon verunglückt wegen einem Selfie an einer Klippe. Das kann es doch nicht wert sein. LG Jennifer von https://fashionistasfairytale.blogspot.de/

    Antworten
  32. miriamkaulbarsch

    23. November 2018 um 12:45 Uhr

    Das hat mich auch richtig bei den Cliffs of Moher genervt… 3.000 Schilder, dass man nicht über die extra betonierten Wände steigen soll, um die Klippe zu schützen und Lebensgefahr, aber 30m weiter wo das Gebiet vom Touricentrum aufhört, stapeln sich alle an den Klippen. Dumm dumm dumm. Oder Menschen die in Kirchen blitzen, wenn 30 Schilder mit Text und Piktogrammen darauf aufmerksam machen keinen bekloppten Blitz zu benutzen -.-

    Antworten
  33. Hui, ich habe mich vorher mit diesem Thema noch gar nicht so befasst, aber jetzt, wo du es aufgreifst wird mir bewusst, dass ich solche Fototerroristen schon des Öfteren gesehen habe.
    Liebe Grüße an dich!

    Antworten
  34. Janine

    23. November 2018 um 9:55 Uhr

    Liebe Christine,
    Hach ja die Asiaten sind irgendwie extrem, wenn es um Bilder geht.. Ich habe so grinsen müssen als ich in Luzern war, wo sie mit den Selfiesticks in Gruppen herumschwirrten ;)
    Ich selbst bin da das Gegenteil ich fotografiere selten – auch wenn ich es oft bereue, etwas nicht fotografiert zu haben. Ich will den Augenblick in real geniessen.. Aber wenn ich so toll fotografieren könnte wie Du, wäre ich da auch anders!
    Liebe Grüsse
    Janine von https://www.vivarubia.com/

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