Ich dacht‘ ich wär ein Alien

Schon lange hatte ich angekündigt darüber zu schreiben und es doch immer wieder verschoben. Zuerst, da ich noch mitten drin steckte in dieser schweren Zeit. Dann, weil ich noch zu nah dran war, zu sehr drin hing und zu sehr daran litt. Es ist wahr; um manche Dinge zu Papier zu bringen muss erst etwas Zeit verstreichen. Man muss Abstand gewinnen, um über darüber sprechen zu können. Doch darf diese Zeit auch noch nicht zu lange hinter einem liegen, denn dann läuft man Gefahr den emotionalen Zugang zu diesem Abschnitt seines Lebens zu verlieren. Zumindest, wenn man darüber schreiben möchte.

Und genau dieser perfekte Zeitpunkt dafür ist nun gekommen. Aus dem Gröbsten heraus, aber noch nicht unter zu viel vergangener Zeit verschüttet.

Kurzzeitig war ich mir dennoch unsicher, ob ich diesen Text jetzt noch teilen möchte und welchen Zweck dies hätte. Dann dachte ich mir allerdings zum einen, dass ich nicht einerseits die Probleme meiner Schwester ausschlachten kann, ohne mich selbst auch mal zu öffnen und sehr ehrlich zu sein. Und zum anderen mag es ja vielleicht jemandem da draußen (ähnlich wie mir in dieser Zeit) helfen, darüber zu lesen wie einsam, verloren, hoffnungslos und unverstanden man sich angesichts diffuser Symptome, langer Krankheit und viel Leidem fühlt. 

Denn im letzten Herbst gab es eine Zeit, in der es auf einmal ganz ruhig um mich geworden ist. Nicht nur hier, im Internet, auch in meinem Arbeits- und im privaten Umfeld. Ich habe immer mal wieder ein paar Brocken am Rande über diese Zeit fallen lassen. Hier ein kleiner Abschnitt, dort ein Facebook-Post, mal eine Bildunterschrift auf Instagram. Ich habe es anklingen lassen, aber so wirklich erzählt habe ich eigentlich nie, was da bei mir vorgefallen ist. Und genau das werde ich hiermit nachholen. Ein für alle Mal mit der Sache abschließen. Keine vagen Formulierungen und Nebensätze; eine Art Pressemitteilung auf die ich mich in Zukunft berufen werde.

Das wird mit Sicherheit einer der privatesten und persönlichsten Posts, die ich je verfasst habe. Lang wird er werden. Ein bisschen schwierig zu schreiben.


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Wenn ich heute zurück denke, kann ich genau sagen, an welchem Tag ich das Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht mehr stimmt. Aus dem Gleichgewicht geraten und seltsam war. Es war unser vorletzter Tag in Japan. Natürlich schob ich dieses komische Gefühl auf die grausame Hitze, die Luftfeuchtigkeit und die Anstrengung die ein japanischer Sommer in der Metropole Tokyo mit sich bringt. Niemals hatte ich mit mehr gerechnet.

Daheim angekommen ging es mir gut. Ein bisschen erschöpft war ich; vielleicht mehr als normalerweise. Krank wurde ich auch öfter. Nie wirklich schlimm. Hier eine Erkältung, dort eine. Nichts wirklich dramatisches. Nur müde war ich. So müde und antriebslos. Auf einmal war meine Migräne wieder da. Ein jahrelanger, treuer Begleiter. Aber eben nicht wie sonst für einen Tag, nein. Tagelang quälten mich bohrende Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit. In einer Intensität, die ich nicht kannte und der keine Tablette Herr werden wollte.

Von den Nebenhöhlen…

Ich hatte mehr und mehr das Gefühl aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ohne wirklich fest zu machen woran es lag. So schleppte ich mich durch die Tage, nicht wirklich fit, aber eben auch nicht krank.
Bis in den späten Herbst hinein blieb das so. Bis, tja bis ich die Nebenhöhlenentzündung des Todes bekam. Ernsthaft. Ich wusste gar nicht, dass etwas so sehr weh tun kann! Mein Gesicht fühlte sich an wie ein Kriegsgebiet… Und das ohne Untertreibung. Trotzdem war ich beinahe froh und erleichtert, dass sich endlich mal irgendein konkret zu benennendes Symptom zeigte. Endlich. Ein Anhaltspunkt. Ich hatte halt eine Erkältung verschleppt. Ein paar Tage strikte Ruhe sollten ihre Wirkung tun und dann würde schon alles wieder passen…

Es kam dann allerdings anders als gedacht. Nachdem nach vielen Jahren das erste Mal wieder nicht um Antibiotika herum kam, stellte sich anschließend leider nicht die erhoffte Besserung ein. „Das ist ziemlich normal, die Nebenhöhlen sind fiese Biester!“, bekam ich in dieser Zeit oft zu hören. Allem Anschein erging es vielen ähnlich und ich machte mir nicht allzu viele Gedanken. Da saß ich nun also mit meinem Meerrettich, den Honigwaben und Kamillenteebeuteln und versuchte es auf die „alternative“ Art mir Linderung zu verschaffen. Mit mäßigem Erfolg, denn gefühlt wurde alles nur immer schlimmer. Zeitweise ging es mir in dieser Zeit so schlecht, dass ich den lieben langen Tag zu nicht mehr fähig war als zu schlafen. Selbst dem wirklich nicht anspruchsvollen TV-Programm konnte ich nur unter großen Anstrengungen folgen und jeder Gang zur Toilette wurde gefühlt zu einem Marathon. Kleine Spaziergänge laugten mich völlig aus und sorgten dafür, dass ich mich die nächsten zwei Stunden über wieder hinlegen musste.

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Am schlimmsten waren allerdings die Nächte. Vor denen begann ich mich bald zu fürchten. Während ich tagsüber noch versuchen konnte die Schmerzen irgendwie mit Hilfe vom Fernsehen oder auch mal Lesen zu ignorieren, knallte mir Nachts meine absolute Hoffnungslosigkeit entgegen. An Schlaf war nur stundenweise zu denken, sonderlich tief oder lange schlief ich nie. Der Schmerz schlich sich in den Schlaf, in meine Träume, in jede Pore. Selten habe ich mich in meinem Leben so hilflos und einsam gefühlt wie in diesen Nächten, die sich zogen wie Kaugummi und dafür sorgten, dass ich morgens zerschlagener aufstand, als ich zu Bett gegangen war.

 … zum Drüsenfieber…

Irgendwann war klar, dass das nicht mehr normal sein konnte. So lange zieht sich keine Nebenhöhlenentzündung! Dazu hatten sich längst diffuse Schmerzen in der Leber gesellt und daraufhin lies ich mir Blut abnehmen. Kurz vor Weihnachten erhielt ich dann endlich die Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber.

Erleichterung machte sich breit. Wieder einmal. Denn das war natürlich eine Erklärung für meine immense Erschöpfung und die Dauer, die diese anhielt. Pfeiffersches Drüsenfieber ist ein Arschloch. Das kann sich ziehen, das zerrt an der Kondition und braucht seine Zeit. Und während man diese oft mit einer Mandelentzündung bekommt, hatte es mich eben in den Nebenhöhlen erwischt. Blöd gelaufen, aber eine Erklärung.

Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich langsam etwas besser und plante nun während der gemeinsamen Zeit mit der Familie über die Feiertage und Neujahr hinweg einfach noch zu entspannen und zu heilen. Im neuen Jahr sollte es dann wieder los gehen. Mit der Fotografie. Mit dem Leben. Mit allem.

… bis zur Hornhautentzündung.

Doch dann wachte ich eines morgens mit einer verschwommenen Sicht auf dem rechten Auge auf. Diagnose: Hornhautentzündung. Die Sache war wirklich nervig, aber zur Abwechslung wenigstens nicht schmerzhaft. Und vor allem auch nicht allzu ungewöhnlich, wenn man lange mit den Nebenhöhlen zu tun hatte.

Es war lästig auf einem Auge nicht richtig zu sehen und so lichtempfindlich zu sein. Fernsehen war schrecklich anstrengend, lesen sowieso. Ich bin es gewohnt normalerweise so gut wie alles ohne Brille machen zu können. Denn kurzsichtig bin ich tatsächlich nur auf einem, dem linken, Auge. Dummerweise hatte es nun ausgerechnet das „gute“ rechte Auge erwischt. Was Dinge wie Duschen oder morgens fertig machen anfangs zu einer kleinen Herausforderung machten. Halb blind wie ich war bekam ich das erste Mal eine Kostprobe davon, wie es Leuten ergeht, die ohne Brille gar nicht gut sehen. Bis heute frage ich mich: wie schminkt man sich da denn vernünftig ohne anschließend wie ein Clown auszusehen?!

Doch zunächst nahm ich die Sache mit Humor. Machte und lachte über Witze zu meinem Zombie-Auge und Piraten-Augenklappen. Unruhig wurde ich erst, als die Sache auch noch zwei Wochen noch nicht besser geworden war. Die Lichtempfindlichkeit war zurück gegangen, jedoch blieb meine Sicht trüb. Spätestens als meine Augenärztin meinte: „Das kann ich mir jetzt auch nicht erklären!“, war ich mit den Nerven am Ende.

Ich rede mir heute gerne ein, dass ich damals nicht wirklich Angst hatte auf dem einen Auge nie mehr richtig sehen zu können. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, hatte ich in dieser Zeit höllische Angst. Seit Monaten hangelte ich mich von einer Diagnose zur nächsten; nie schien das Ende des dunklen Tunnels erreicht zu sein. Stets tauchte das nächste Schreckensgespenst auf, gerade dann, wenn ich hoffte das Schlimmste hinter mir zu haben. Ich traute meinem eigenen Körper, der mich nun seit Monaten im Stich ließ, nicht mehr über den Weg.

Am Nullpunkt.

Zu einem Zeitpunkt, als wirklich nichts mehr von mir übrig war, keine Energie, keine Hoffnung, einfach rein gar nichts mehr und nur noch Verzweiflung übrig war, hatte ich das Glück zur rechten Zeit den richtigen Leuten zu begegnen. Ich möchte nicht wissen, was ohne diesen einen Tag im Januar mit mir passiert wäre. Wahrscheinlich hätten mich die Ärzte längst für verrückt erklärt und psychisch labil irgendwo eingewiesen!

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Auch heute noch, würde ich jenen Tag als einen der schlimmsten in meinem Leben bezeichnen. Ich hatte solche Angst, war unruhig und fühlte mich dennoch wie in einer Parallelwelt. Alles erschien mir dumpf, als ob ich es durch eine Milchglasscheibe erleben würde. Die Autofahrt dorthin, wo man mir endlich helfen würde, erschien mir wie eine Weltreise durch das bayerische Hinterland. Sanfte, verschneite Hügel. Es erschien mir nicht richtig, dass alles um mich so schön sein konnte und ich mich dennoch so schrecklich fühlte.

Nach einer wahren Odyssee, die das Verfahren des Jahrhunderts und das Umfahren eines Betonpfostens beinhaltete, erreichten wir endlich so etwas wie einen sicheren Hafen. Hilfe für das, was mir seit Monaten widerfuhr und für das ich einfach keine Erklärung, geschweige denn eine Lösung fand (ebenso wenig wie die Leute um mich herum).

Im Laufe dieses nicht enden wollenden Nachmittags brach ich irgendwann in Tränen aus. Beruhigen konnte ich mich lange nicht mehr. Und dennoch hatte ich wieder ein bisschen Hoffnung. Darauf, dass alles schon gut werden würde. Allein der Satz, dass mein Auge besser werden würde, sobald wir ein paar andere Symptome aus dem Weg geräumt hätten, erleichterte mich unendlich.

Was lange währt…

Nach Monaten des Rätselratens hatten wir endlich so etwas wie einen Plan. Und eine Ursache dafür, warum sich mein Immunsystem aufgehängt hatte. Ich werde mich an dieser Stelle nicht in langen Erklärungen und medizinischen Fakten verlieren, diese Dinge sind weder sonderlich interessant, noch muss sie die ganze Welt des Internets erfahren. Aber die Tatsache, dass die Ursache für solche Dinge oftmals ganz wo anders liegt und vor allem wie Ärzte mit solchen Dingen, die eben nicht nach Schema-F geklärt und behandelt werden können, umgeht, hat mich einiges über die Medizin gelehrt.

Eine Strategie zum-wieder-gesund-werden zu haben, hieß allerdings noch lange nicht, dass die Sache damit getan gewesen wäre. Nein, die nächsten Wochen hatte ich oftmals das Gefühl mein Tag bestünde nur noch daraus, meinen Körper wieder in Schwung zu kriegen. Und das war anstrengender als gedacht! So bald ich mich körperlich wieder etwas fitter fühlte, musste ich meinen Kreislauf ankurbeln und wieder mit Sport anfangen. Etwas, was ich schon vor dem Kranksein nicht sonderlich genossen habe und mir nach den letzten Monaten erst recht schwer fiel. Meine Tage bestanden gefühlt nur noch daraus, irgendwas wichtiges zu essen, zu trinken, einzunehmen und hin und wieder eine Infusion zu bekommen. Meine Spritzen/Nadelphobie wurde in diesen Monaten wirklich aufs Äußerste strapaziert (und ich bin der lebende Beweis dafür, dass Immunisierung durch Konfrontation kein Mythos ist… keine wirklich schöne Methode und mit Spritzen kann man mich immer noch jagen, jedoch falle ich nicht mehr bei jedem Nadelpieks in Ohnmacht).

Dabei hatte ich immer noch mit recht vielen Schmerzen zu kämpfen. Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und was weiß ich noch alles hatten zwischenzeitlich ziemlich die Schnauze voll und meldeten sich schmerzhaft zurück. Manch einer mag darüber schmunzeln und mich gar als Sensibelchen belächeln, aber ich spürte wirklich wie all diese Organe ihre Arbeit wieder aufnahmen.
Die „lustigste“ Woche verbrachte ich mit Sicherheit mit meiner wieder voll im Leben stehenden Thymusdrüse. Die Dame entschloss sich mit Herzrasen und allem drum und dran zurück zu kehren. Das war eigentlich ein ziemlicher Albtraum. Immerhin fühlte ich mich, egal wie müde und erschöpft, ständig als würde ich einen Marathon laufen: kurzatmig, aus der Puste. An Schlaf war auch in dieser Zeit nicht wirklich zu denken. Als die Sache losging, war ich ernsthaft der Überzeugung nun an einem Herzinfarkt zu Grunde zu gehen. Was sich nun ja fast schon lustig und vor allem ganz schön lächerlich anhört… Aber Nachts damit aufzuwachen, ziemlich allein und ratlos macht die Sache wesentlich beängstigender. Und ein „Was zum Teufel ist jetzt schon wieder los?!“ kann man sich dann erst recht nicht verkneifen. Mann, hatte ich die Schnauze voll von diffusen, seltsamen Symptomen, die ich mir nicht selbst erklären konnte (und glaubt mir: Google ist in diesem Fall niemals eine gute Idee! Niemals. Ich habe definitiv gelernt, dass eine Recherche auf Google selbst aus einem Schnupfen Krebs im Endstadium macht…)!

… wird (sehr) langsam gut.

Eine zeitlang schlug ich mit ziemlich vielen Symptomen herum. Trotzdem kehrte langsam Energie zu mir zurück. Auch Ideen und Kreativität verspürte ich das erste Mal seit vielen Monaten wieder. Ich hatte wieder Lust Dinge zu planen.

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Und trotzdem. Während es mir körperlich immer besser ging, hatte ich bald das Gefühl, dass es nicht schnell genug besser würde. Ich war noch nie eine der geduldigsten Personen und nach all den Monaten überkam mich extreme Ungeduld. Und nicht nur das, ich spürte auch von Außen – zwar weder von der Familie noch von den engsten Freunden – den Druck, dass ich schneller wieder voll im Leben stehen müsste, als ich es tat. Hatte diese Sache nicht schon lange genug gedauert? Diese Sache, mit all den unterschiedlichen Symptomen? Die, die man so gar nicht wirklich in Worte fassen konnte?

Das war vielleicht das Schwierigste an dieser Sache und ein Grund dafür, warum ich mich von so vielen Leuten zurück zog und verschloss. Was ich hatte, was mir widerfahren war, war so schwer greifbar. So schwer zu erklären und verständlich zu machen. Versteht mich nicht falsch (und das klingt ziemlich bescheuert, wenn nicht gar dumm), aber wäre es Krebs gewesen (und natürlich bin ich heilfroh, dass es so etwas schlimmes nicht war!), wäre das eine allgemeine Erklärung gewesen, die auf Verständnis gestoßen hätte. Aber wenn man jemanden mit Vergiftungen und was weiß ich noch alles kommt; dann wird man wohl eher schräg angeschaut.

Ich war schon immer eine sehr ehrgeizige und zielstrebige Person. Und nun musste ich feststellen, dass das Leben für alle dort draußen weiter gelaufen war. Da waren Examen, Abschlüsse und Umzüge passiert. Jobs vergeben, Chancen geboten und Möglichkeit genutzt worden.

Ich dacht‘ ich wär ein Alien – ein ziemlich hässliches

Irgendwann wachte ich aus meinem Albtraum auf und bemerkte, dass sich für alle die Welt weitergedreht hatte. Nur für mich nicht.
Für mich hatte sich nichts geändert; nur mir war nichts geboten worden. Ich hatte die Zeit damit verbracht von meinem Körper betrogen worden zu sein. Um Monate meines Lebens. War zu einem Zeitpunkt aus meinem Leben gerissen worden, zu dem ich ziemlich glücklich mit allem war. Alles hätte genauso weiter laufen dürfen! Nur war es das nicht.

Einige zeitlang war ich unglaublich traurig. Unheimlich verzweifelt und wütend. Fühlte mich vom einigen Körper im Stich gelassen. Ich konnte mir und meinem Körper nicht mehr vertrauen und fühlte mich wie ein Alien in ihm. Als ob er gar nicht wirklich zu mir gehören würde. Wir waren kein Team mehr.

Als jemand, der sich so sehr durch die Arbeit definiert wie ich, war mein Selbstwertgefühl quasi nicht mehr vorhanden. Ich hatte ja nicht nur seit Monaten nicht gearbeitet, nein, auch seit langer Zeit nicht das getan, was ich liebe. Was mir totale Erfüllung gibt.

Ich bin nicht sonderlich stolz darauf, aber in jener Zeit war ich unglaublich neidisch. So neidisch auf all die Leute, mit denen ich früher gearbeitet hatte. Die (natürlich!) weiterhin ihren Weg gegangen waren. Neidisch auf all die Jobs, die sie bekommen hatten, auf die Fotos die produziert worden waren, die Chancen die sie ergreifen konnten, die Abenteuer die sie erlebt hatten. Ich war neidisch auf all diejenigen, die einfach nur ein normales Leben gelebt hatten, während ich mich mit all dieser Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und all den Schmerzen herum plagen musste. Dingen, mit denen man nicht rechnet. Und die man eigentlich auch niemals erleben müssen sollte.

Ich schämte mich. Nicht nur für meinen Neid (einer Sache, die mir sonst so fern ist), auch dafür, dass ich es so weit kommen habe lassen. Ich hatte das Gefühl mich für das Kranksein schämen zu müssen. Dafür, dass ich so lange nicht hatte arbeiten können. Den Kontakt zu vielen hatte abbrechen lassen. Manche noch immer auf bearbeitete Fotos von mir warteten. Keine Energie für irgendetwas als meine eigene Situation übrig hatte. Über Monate war ich keine gute Freundin. Niemand, der wie sonst immer ein offenes Ohr für alle hatte und selbst kleine Stimmungsschwankungen wahrnahm. Ich war nicht mal eine besonders gute Tochter/Schwester. Erst voll Schmerz, dann voll Wut und nun ständig in Tränen ausbrechend.

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Es dauerte seine Zeit, bis ich begann nicht nur körperlich, sondern auch seelisch zu heilen.

Ich habe unterschätzt (oder besser gesagt: nie auf dem Schirm gehabt) was langes Kranksein mit der Psyche anrichtet. Und das auch diese heilen muss. In ihrer ganz eigenen Geschwindigkeit.

Irgendwer hat mal sinngemäß gesagt, dass einem das Leben keine Herausforderungen stellt, für deren Bewältigung man nicht die Kraft hat.
Nur während man mitten drin steckt – in dieser unsäglichen Herausforderung – kann man mit so einem Satz nur wenig anfangen. Sei er noch so wahr. Herum heulen, wütend oder traurig sein – all das ist trotzdem okay. Weil all das nur bedeutet, dass man sich noch nicht mit dieser Situation abgefunden hat und weiter macht. Irgendwie.

Und nun…?

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich diese verlorene Zeit nicht auch jetzt noch manchmal traurig machen würden. Erst neulich ging es um meine Steuererklärung für das letzte Jahr und ich musste mal wieder feststellen: so hätte es weiter gehen können.

Die Zeit heilt alle Wunden, aber diese düsteren Monate werden irgendwie ein Teil von mir sein. Und mich sicher auch noch hin und wieder beschäftigen. Zu tief hat sich der ein oder andere, wirklich grässliche Tag, ins Gedächtnis gebrannt. Ich hätte niemals gedacht jemals in eine Situation zu geraten, in der ich mit 24 Stunden anhaltenden Schmerzen zu kämpfen haben werde. Und das über Wochen. So etwas hinterlässt seine Spuren. Es hat lange gedauert, bis das Vertrauen in meinen eigenen Körper zurück gekehrt ist. Eigentlich hatte ich dieses Gefühl tatsächlich erst nach Island.

Natürlich würde ich mir wünschen all das wäre nie passiert. Noch kann ich gar nicht wirklich absehen wie sehr mich all das verändert hat. Einige wenige Dinge haben sich sicherlich zum Guten gewendet, immerhin achte ich wesentlich mehr auf meinen Körper, auf das was ich esse, worüber ich mich wirklich aufrege. Ich würde sogar behaupten, dass meine körperliche Verfassung besser denn je ist. Zu so viel regelmäßigem Sport über so einem langen Zeitraum (bzw überhaupt zu Sport) konnte ich mich nie wirklich motivieren. Nun ziehe ich das schon ein paar Monate durch und hey, ich habe Bauchmuskeln! Bauchmuskeln! Ich… Ich würde nicht behaupten, dass ich mittlerweile gerne Sport treibe, nein, ich bin sogar nach wie vor sehr unsportlich. Trotzdem habe ich durch den Sport wieder mehr Gefühl für meinen zum Alien gewordenen Körper bekommen und begriffen, dass ich darum nicht mehr rum komme; es mir bei aller Unlust sogar gut tut.

Auch charakterlich scheine ich mich verändert zu haben. Zumindest sprechen mich sehr viele Menschen, die mich gut kennen, darauf an. Für mich selbst ist das nicht richtig greifbar, zwar spüre ich durchaus eine Veränderung, aber dass das für andere so auffällig zu sein scheint? Wunderte mich dann doch, obwohl ich es andererseits auch als selbstverständlich empfinde.
Ich würde nicht behaupten, dass einem nach langer und schwerer Krankheit alle alltäglichen Problemchen total egal werden und man auf wirklich alles völlig gelassen reagiert… So viel innere Ruhe habe ich dann doch (noch) nicht erlangt! Dennoch empfinde ich es schon so, dass es nicht mehr viel gibt vor dem ich auf mich persönlich bezogen Angst habe.
Das macht mich wohl doch wesentlich furchtloser, allerdings auch weniger bereit für Kompromisse. Sicherlich etwas, was noch großen Einfluss auf meine Arbeit haben wird; was ich teilweise auch jetzt schon spüre.

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Auf andere Dinge könnte ich wiederum verzichten. Zu tief sitzt das Grauen und die Verzweiflung dieser Zeit noch. Bei gewissen Zipperlein in bestimmten Bereichen gerate ich sofort in Panik und denke: „Oh Gott, alles fängt wieder von vorne an!“ Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern bis diese Ängste verblassen werden.

All das hat auch definitiv meine Ansichten was die liebe Schulmedizin betrifft noch einmal auf den Kopf gestellt. Denn selbst wenn ich sicherlich nicht behaupten würde, dass Globoli die Lösung allen Übels sind, ist es nun mal leider traurige Tatsache, dass viele Mediziner heute nicht mehr richtig hinschauen. Nur offensichtliche Symptome behandeln und nicht tiefer gehen, nicht nach der wahren Ursache des Leidens suchen. Das ist sicherlich bei vielen der Fall und die ein oder anderen seltsamen Symptome, chronischen Krankheiten oder andere Beschwerden könnten definitiv behandelt werden! Wenn, tja wenn nur jemand richtig hinschauen würde…
Ich will mir gar nicht ausmalen wie viele das da draußen betrifft und vor allem nicht, wie es ihnen wohl ergeht – ohne im richtigen Moment an die richtigen Leute zu geraten. Das ist vielleicht eines der wichtigsten Dinge, die ich in dieser Zeit gelernt habe: das man alles hinterfragen muss, gerade wenn es einen selbst und die eigene Gesundheit betrifft. Auch wenn Google nicht der beste Berater in gesundheitlichen Fragen ist, lohnt es sich den eigenen Arzt zu in Frage zu stellen und skeptisch zu bleiben. Ihn notfalls mehrmals zu wechseln und sich bei all den Phrasen mit denen man gerne abgefertigt wird, nicht beirren zu lassen. Man erntet unter Umständen schräge Blicke – so wohl von Mediziner als auch Leuten aus dem Umfeld, aber auf sich selbst zu hören ist in diesem Fall wichtiger. Will einen noch so sehr jemand als psychisch labil abstempeln…

Mittlerweile konnte ich bei Freunden und Bekannten schon einiges aufholen, bin jedoch was die Arbeit und Fotografie angeht, noch nicht wieder am gleichen Punkt angelangt, an dem ich heraus gerissen wurde. All das wird noch etwas Zeit brauchen. Aber da sind endlich wieder neue Ideen, neue Pläne und die Lust darauf und die Energie diese umzusetzen.

Zunächst stand an erster Stelle endlich die Dinge wieder mit Freude zu genießen. Zu Reisen. Sich zu erholen und gesund zu werden.

Jetzt ist es Zeit für neue Abenteuer.


PS: Mein Dank an dieser Stelle geht übrigens an Anja Straubhaar (@ Java Models) und Tanja Zünde  (joyofcolor), die sich bereit erklärt haben diese Fotos – so weit abseits von meiner sonstigen Arbeit – mit mir zu machen. Selbst als es mir nicht gelang diese Idee im Vorfeld wirklich klar zu umreissen, haben sie mir vertraut. Und das sogar obwohl es im Gegensatz zu unseren sonstigen Zusammenarbeiten auch noch eher unwahrscheinlich war, dass diese Fotos in einer Zeitschrift oder ähnlichem veröffentlicht werden würden. Vielen lieben Dank!

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  1. Ich hab den Tab hier schon seit Ewigkeiten offen, weil ich mir Zeit nehmen wollte zum lesen, reflektieren, antworten.
    Hatte das ja schon teilweise mitbekommen bei dir, weil wir uns ja Migränemäßig schon öfter ausgetauscht haben, dass das aber so schlimm bei dir alles war, war mir bisher nicht bewusst. Das klingt alles so furchtbar, war richtig ergriffen.
    Vorallem beschreibst du so viele Dinge, an die man im ersten Moment dann gar nicht denkt. Was in der Zeit alles auf der Strecke bleiben musste, was das auch seelisch mit dir gemacht hat.
    Das tut mir alles so Leid.
    Die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, ich weiß, lästiger Satz, aber ich freu mich von dir zu lesen, dass du dich wieder auf der richtigen Bahn befindest – und es wird auch gut werden! Da bin ich mir sicher.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass die Seele sich oft bemerkbar machen möchte, wenn sie etwas belastet. Und da schlägt sie dann auch mit allen möglichen um sich, oft setzt sie sich sogar richtig fest. (Ich kenn das nur insofern nachvollziehen, dass ich 5 Jahre lang immer wieder Lungenentzündung hatte, die sich so festgesetzt hat, dass ich keinen Sport mehr machen konnte, längere Wanderungen, etc. zur Qual wurden, weil ich keine Luft bekommen habe. Irgendwann hab ich dann mal eine Heilpraktikerin aufgesucht und herausgefunden, dass das alles ganz andere Gründe hatte, als andere Ärzte vermutet hatten. Aber ich war damals 12 Jahre alt und es hat mein Leben nicht so massiv beeinflusst.)

    Die Bilder sind übrigens der absolute Wahnsinn und unterzeichnen dieses Gefühl, das beim Blogpost bereits rüberkommt noch einmal. Könnte sie mir stundenlang anschauen. Würd ich mir auch direkt aufhängen!

    Fühl dich mal virtuell gedrückt.
    Natalie

    Antworten
  2. Tabea

    15. November 2016 um 18:43 Uhr

    Liebe Christiane, es tut mir echt leid, dass ich erst jetzt dazu komme, deinen Artikel zu lesen… erst hatte ich keine Zeit dazu und dann habe ich ihn doch tatsächlich vergessen, bis mich Nicoles Lieblingsklicks wieder daran erinnert habe.
    Aber: besser spät als nie.

    Dass man zu machen Dingen genau den richtigen zeitlichen und psychischen Abstand braucht, kann ich nur unterschreiben. Es gibt so Dinge in meinem Leben, über die ich noch immer nicht reden oder schreiben könnte… und es gibt andere Sachen, von denen ich gerade anfange, einigen ausgewählten Personen zu erzählen, obwohl sie immer ein Geheimnis waren und mich auch heute noch ein wenig belasten…
    Aber da sind eben auch andere Dinge, die jetzt einfach keine Relevanz mehr für mich besitzen.

    Dass du mit deinem Text anderen Leuten helfen willst, finde ich spitze. Gerade solche Texte braucht die Welt!
    Und auch, dass es manchmal hilft, zu wissen, dass andere ähnliche Probleme haben, kann ich nur bestätigen. Daher habe ich auch eine Zeit lang sehr viele Dokus über Essstörungen auf Youtube geschaut und Erfahrungsberichte gelesen…

    Wie sich deine Krankheit entwickelt hat, klingt wirklich alles andere als schön. Diese endlose Abgeschlagenheit ohne erkennbaren Grund wäre ja schon der Horror für mich gewesen. Ich muss immer viel meine Probleme den Grund kennen, um sie akzeptieren zu können und beruhigt zu sein…
    Was du dann aber mit der Nebenhöhlenentzüdung durchmachen musstest, stelle ich mir furchtbar vor. Vermutlich habe ich gar keine Vorstellung davon, wie schlimm deine Nächte da wirklich waren, aber vielleicht ist es ja ein bisschen wie früher bei mir, wenn ich meine Tage hatte… denn da hielten mich Bauchschmerzen 2-3 Nächte lang komplett wach und ich fühlte mich so hilflos… und bei dir war es dann ja wahrscheinlich noch viiiel schlimmer?

    Vom Pfeifferschen Drüstenfieber habe ich vor zwei Jahren das erste Mal gehört, als die Schwester meines damaligen Freundes das hatte. Sie war allerdings nach 2 bis 3 Wochen wieder fit, soweit ich weiß.
    Mit einer verschwommenen Sicht aufzuwachen, hätte mir total Angst gemacht! Und wenn dann auch noch die Ärztin ratlos ist… Mensch, du tust mir so leid (Falls das jetzt so verspätet noch angebracht ist…)! Dass du da fürchtest, nie wieder gesund zu werden, kann ich durchaus nachvollziehen.

    Der Tag im Januar scheint ja echt eine Wende gewesen zu sein – ein Glück, dass du doch noch jemanden finden konntest, der den ganzen Mist verstand und wusste, wie du dir helfen kannst, wieder gesund zu werden.
    Wie schwer Sport ist, wenn man monatelang kaum einen Spaziergang machen konnte, ohne danach völlig fertig zu sein, kann ich mir wohl auch kaum ausmalen… und ständig etwas einnehmen zu müssen, stelle ich mir auch seeehr nervig vor. Und Spitzen – HILFE! Du Arme…
    Aber dann auch noch so von den eigenen Organen gequält zu werden – meine Güte. Wie hast du das nur überleben können?

    Dass deine Mitmenschen so wenig Verständnis und Geduld aufbringen konnten am Ende, ist natürlich sehr schade. Aber irgendwie kann man ihnen dafür wohl wirklich nicht böse sein -was man nicht selbst erlebt hat, kann man eben nicht wirklich einschätzen…
    Wie sehr du allerdings unter dem ohne dich weiter gelaufenen Leben leiden musstest, kann ich mir wieder nur in Ansätzen denken. Früher musste ich meinen Vater öfters 5-6 Wochen im Sommer besuchen – und meine Freunde sah ich in der Zeit daher gar nicht. Und auch zu Hause, auf dem Bauernhof, da waren in der Zwischenzeit Tiere geschlachtet worden oder neu geboren, hatten Ställe gewechselt – und manche erkannte ich kaum wieder, weil ihr Fell/ihre Wolle sich so verändert hatte. Tja, und Ausflüge und Viehmärkte hatte ich verpasst, andere Verwandte waren seit Ewigkeiten mal wieder zu Besuch gewesen, die ich nun erst in Monaten vielleicht mal wieder sehen könnte… das war für mich schon immer total blöd. Also hätte ich meinen Körper wohl auch tierisch gehasst, wenn er mir sowas angetan hätte wie deiner dir. Ich war ja schon stinksauer, als mein Knie ohne erkennbaren Grund zu schmerzen begann, sodass man mir ein 6-wöchiges Sportverbot verhängte…

    Dass du in deinem Zustand dann nicht der beste Mensch warst – egal als was – sollte eigentlich jeder verstehen und verzeihen können, finde ich. Aber die gleichen Vorwürfe hätte ich mir auch gemacht… und auch heute hasse ich mich dafür, wenn mir der Stress zu viel wird und ich mich daher von anderen Leuten einige Zeit abkapsele, um wieder mit mir selbst klar zu kommen.

    So langsam, jetzt nach geschätzten 2/3 des Textes, kann ich echt gut verstehen, dass du erst vor einem Monat darüber schreiben konntest…
    Das du nun aber gesünder lebst als vorher und somit versuchst, etwas Positives aus dem Schlamassel mitzunehmen, finde ich sehr schön. Magst du mir vielleicht verraten, ob etwas in deinem „früheren“ Leben gab, was die Ärzte als Auslöser für die Krankheit herangezogen haben? Das würde mich jetzt irgendwie interessieren…

    Sport ist für mich übrigens auch etwas, was mir unheimlich hilft. Ich hätte nie gedacht, dass dieses „geschafft“-Gefühl nach dem Training mir mental so helfen könnte, mich selbst zu akzeptieren.
    Eine charakterliche Veränderung infolge einer so harten Zeit halte ich auch für ziemlich natürlich. Und vielleicht fällt sie auch den Leuten eher auf, da sie ja nicht wie sonst eine schleichende Veränderung miterlebt haben, wenn du dich zurückgezogen hast und nicht arbeiten konntest, beispielsweise.
    Warum bist du denn weniger kompromisbereit geworden?

    In die Mediziner, die man in den Hausarztpraxen antrifft, habe ich übrigens ähnlich wenig Vertrauen, weil mir mit dem Knie niemand helfen konnte (Das Sportverbot hat nichts gebracht, danach habe ich Schmerzmittel geschluckt und bin in wenigen Tagen 240km Fahrrad gefahren und anschließend ging es wieder…) und auch gegen meine angeschwollenen Hände von der Kälte weiß niemand Rat („Klassisches Rheuma ist das nicht“ – „Und was dann?“ – „Keine Ahnung“ – „Und jetzt?“ – „Nichts, Ihr Blut ist ja in Ordnung.“). Danke… Achja, und bei meinem Haarausfall wurde mir auch nicht geholfen, sondern nur gesagt, dass mein Eisenwert okay ist… da wünsche ich mir doch echt manchmal bessere Ärzte…

    Also: Ich wünsche dir weiterhin eine gute Genesung!!!

    Danke für diesen tiefgründigen Artikel – ich glaube, du hast mir Mut gemacht, doch noch mal Ärzte mit meinem schmerzenden Fingern zu nerven und das nicht einfach hinzunehmen.

    Liebe Grüße

    Antworten
  3. Wow. Ein aufwühlender mutiger Post. Danke, dass du uns daran teilnhaben lassen hast. Ich wünsche Dir ganz viel Mut und Kraft.

    Antworten
  4. Daniela

    2. November 2016 um 13:17 Uhr

    Ich kann vor allem deine Panik nachvollziehen. Anzeichen, die auf die „alte negative“ Erfahrung zurückweisen und die einem den Schauer über den Rücken laufen lassen.. Bei mir kommt das aus einer anderen Richtung. Durch den Schlaganfall meiner Oma bin ich seit Monaten ultrasensibel, wenn mal etwas hinfällt, ein lautes Geräusch kommt, jemand nicht ans Telefon geht, und und und… Das tut mir auch nicht besonders gut.
    Nach all deinen Strapazen und dem Leidensweg freut es mich jedoch total, dass du wieder an einem Punkt angekommen bist, an dem du nach vorne blicken kannst!

    Antworten
  5. Akai

    2. November 2016 um 12:37 Uhr

    Ich kenn das mit Ärzten, die nicht zuhören, wenn du nicht in nen Schema F Katalog fällst. Das war mit meiner Hand jahrelang nichts anderes und noch immer ist nicht klar, was an den Schmerzen schuld ist. Es ist in Ordnung, sie sind nur Menschen, aber nur anhand eines Symptomkatalogs Krankheiten abarbeiten ist keine sehr sympathische Lösung :/ der Mensch dahinter wird egal.

    Ich hab damals einige Freunde wegen der Hand verloren, weil der Ernst und die Verzweiflung nie mehr mit rechts zu zeichnen allgegenwärtig waren oder auch nie mehr ohne Schmerzen und das wurde nicht verstanden. Vieles meiner Verzweiflung haben die Leute auf sich selbst bezogen, wo es doch ich und die Hand war. Das schlimmste dran war einfach, dass sie nicht von sich aus darüber geredet haben und so einfach Schweigen gefolgt ist, bis die Beziehung kaputt war, weil alles nur mehr im Licht der vermeintlichen Ablehnung war. Ich hoffe dir wurde so etwas erspart, aber ich denke auch du musst dich nicht dafür entschuldigen wenn du nicht mehr jede kleine Stimmungsschwankung von anderen wahrgenommen hast. Das geht in so Situationen nicht und eigentlich wäre Empathie der anderen Seite ebenso angebracht, auch wenn es schwer ist. Ich wollte das mal gesagt haben :/ ich finds wirklich schrecklich wie teilweise von außen mit solchen Sachen umgegangen wird, wo es doch selbst alleine schon nicht leicht ist.

    Ich hoffe du haltest weiter durch und das es dir jetzt schon viel besser geht. Fühl dich gedrückt.

    lg Akai

    Antworten
  6. Shanee

    1. November 2016 um 22:18 Uhr

    Ganz ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht was ich zu deinem Post sagen soll. Also erst einmal Hut ab und vielen Dank, dass du es mit uns geteilt hast. Das ist einfach nur krass. Wir haben ja am Rande immer mal wieder etwas darüber geredet, aber dass es tatsächlich solch enorme Ausmaße hatte war mir irgendwie nicht klar. Ich bin froh, dass man am Schluß doch noch heraus gefunden hat, wie dir zu helfen ist und es dir langsam auch besser geht. Ich hoffe sehr, dass dies so bleibt und du dich jetzt den neuen Abenteuern stellen kannst. ♥

    Die Fotos sind wunderschön und sehr tiefsinnig. Sie haben das erzählte in unglaublichem Maße unterstützt. Vielleicht werden sie nie in eine Modezeitschrift oder ähnliches kommen, aber überleg dir mal ob du nicht vielleicht eine Ausstellung auf die Beine stellst. Sie sind wirklich unsagbar schön und einfach unbeschreiblich. Ich jedenfalls tu mir schwer zu erklären was ich fühle, wenn ich sie sehe.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und etwas mehr Geduld ;)
    Du wirst das packen, du bist eine Kriegerin und nichts anderes.

    ~~~~~

    Ach Harry Potter lässt sich auch im Winter sehr gut schauen. :D Vielleicht hast du ja den ein oder anderen Tag frei und kannst es dir mit einer heißen Tasse Kakao auf dem Sofa gemütlich machen. ;)

    Ja. Ich war eigentlich recht schnell im alten Job drin. Natürlich gab es die ein oder anderen Hürden, aber es ging eigentlich und dann verändert sich einfach alles, aber das hast du ja mit bekommen. ^^“

    *hahaha* Naja Hauptsache ist doch, dass du eine Lösung für deine Migräne gefunden hast und endlich wieder ohne diese Kopfschmerzangst (ich nenn das jetzt mal so) leben musst. Ich freu mich da jedenfalls total für dich.

    Ja das kenne ich leider. Also dieses Gefühl nicht dazu zu passen. Niemanden zu finden der die gleichen Interessen hat. Das hat mir als Teenager Angst gemacht. Ich wollte immer nur dazu gehören und als Erwachsene denke ich mir mittlerweile oft „wieso eigentlich? Ich bin eben einzigartig.“

    Ja. Bei Polaroids wird man wirklich knickrig. xD

    Wahrscheinlich behauptet G. R. R. Martin nur, dass er krank ist um die Dramatik zu steigern. :P Naja ich hoffe jedenfalls auch, dass er bald fertig wird. Schade nur, dass sich Bücher und Serie extrem unterscheiden sollen was das Ende angeht. :/ Aber wer weiß, vielleicht hat er da auch noch ein Ass im Ärmel? ^^“

    Mich würde ja mal interessieren wie viele (nicht)Themen „geklickt“ werden würden, nur weil mal jemand darüber schreibt. Offen und ehrlich. Ich glaube, das würde an sich mehr bewirken. Andererseits sieht man es auf Youtube ja schon, da boomt dann plötzlich alles und man ist am Ende übersättigt davon. Also im Endeffekt wohl der gleiche Trugschluß.

    Gut möglich, dass wir die Zeit im Nachhinein verklären. Ich denke auch, dass die Probleme heute anders sind, aber vor allem denke ich, dass es uns heute leichter fällt mit den Problemen von früher umzugehen. ^^

    Nein, hört sich für mich nicht seltsam an, ich kann es verstehen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass er mir bisher ganz gut gefällt. Man muss halt nur unterscheiden, dass der neue Harry Potter geschrieben ist wie ein Theaterstück. Aber ich finde, wenn man bildliche Vorstellungskraft hat und nicht alles bis ins Detail beschrieben braucht, dann ist es wirklich toll. Also mir gefällt er bisher sehr gut und er ist einfach irgendwie anders. Aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben, wer weiß wie ich am Ende des Buches darüber denke. ;)

    Den gesicherten Beitrag bei mir, werde ich morgen kommentieren und dann aber auch nicht öffentlich teilen. ;)

    Ich wünsche dir einen wundervollen Start in den November! :-*

    Antworten
  7. Kristina Dinges

    1. November 2016 um 14:43 Uhr

    Wow, was für ein berührender Text. Ich war noch nie wirklich lange krank, kann mir aber nun ein wenig vorstellen, wie es wäre….

    Liebe Grüße Kristina von KDsecret

    Antworten
  8. Ela

    1. November 2016 um 13:36 Uhr

    Das hat mir gerade eine ziemliche Gänsehaut gemacht, weil ich einige Stellen aus deiner Geschichte so erlebt habe und mit mehreren gesundheitlichen Problemen schon sehr lange kämpfe. Für mich war am schlimmsten der Druck von außen, „wie schon wieder, noch immer krank?“ Da kann man schon mal als kleiner Alien im Kokon leben nur damit man auch mal seine Ruhe hat.
    Jedenfalls wünsche ich dir Kraft und Freude am aufholen, neu planen und leben
    Liebe Grüsse Ela

    Antworten
  9. Wahnsinn zu lesen, was dir alles auf einmal wiederfahren ist! Dazu kann ich nur sagen, dass ich meinen imaginären Hut vor dir ziehe, dass du dich selbst in einer so psychisch zehrenden Situation nicht selbst aufgegeben hast und das jetzt im Nachhinein auch so eingehend reflektierst. Ich glaube, dass ist ein immens wichtiger Teil im (seelischen&körperlichen) Heilungsprozess. In meinem nahe Verwandtenkreis geschah vor einigen Jahren etwas ähnliches, oder zumindestens wurde ich beim Lesen deines Textes daran erinnert. Sie wurde damals von einem auf den anderen Tag gelähmt, konnte nicht mehr sprechen, gehen, auch ihr geistiges Erinnerungsvermögen war über Nacht komplett weg. Sie lag für einige Wochen im Koma und die Ärzte rätselten wirklich wochenlang, was das für ein Krankheitsbild war. Das konnte auch nicht restlos geklärt werden, fest steht nur, dass das ein extrem selten (bisher bei 3 Leuten weltweit passiert) auftretendes Überlastungssyndrom gewesen sein könnte. Und bei diesen 3 Personen weltweit endete dass nach wochenlangem Koma jeweils im Todesfall, der Lebenswillen meiner Verwandten war aber offensichtlich so stark, dass sie überlebte und wie durch ihr Wunder wieder sprechen lernte, ihre Erinnerungen wieder zurückkamen, gehen lernte. Aber sie damals im Krankenbett gesehen zu haben, hinterließ bei mir auch Spuren der Hoffnungslosigkeit…

    So, aber weg jetzt von den tristen Geschichten hin zu meiner Antwort auf deinen lieben Kommentar. :)
    Nein, auf den Schnee kann ich noch gern eine Weile lang verzichten. ;) Ich möchte momentan noch lieber durch das Herbstlaub stapfen und Kastanien sammeln.

    Japp, zum Glück ist diese anstrengende und doofe Woche jetzt schon wieder hinter mir sodass ich mit positiver Energie neue Projekte in Angriff nehmen kann. :) (Wobei „neue Projekte“ in meinem Fall eher der Definition von Hausaufgaben entspricht…)
    Ich hab auch schon von vielen Leuten gehört, die ihr Handy im Klo versenkt haben, aber das immer leichtsinnig abgetan – das es mir selbst auch mal passiert, hätte ich bis zu diesem Zeitpunkt auch wirklich nicht gedacht. :D

    Ja, genau, das Gefühl, dass moderne Kunst nur noch provozieren will, habe ich auch! Provokation ist schön und gut, und Schönheit liegt ja auch im Auge des Betrachters, aber viele Aktionen schießen meiner Meinung nach schon übers Ziel hinaus… Das geht ja dann bei einigen Künstlern der angewandten Kunst sogar soweit, dass eine Gefährdung anderer Menschen entsteht…

    Antworten
  10. Shelly

    30. Oktober 2016 um 15:41 Uhr

    Der Test ist richtig schön und geht einen sehr ans Herz. Aber bin froh das du die Zeit hinter dir gebracht hast und es dir besser geht und ich hoffe es bleibt so :)

    Antworten
  11. Danke, dass du dich so geöffnet hast und diese schwere Erfahrung mit uns teilst! Zunächst ich bin sehr froh, dass diese Zeit hinter dir liegt und du wieder Energie hast für neue Abenteuer! Bzgl. der Schulmedizin kann ich dir nur zustimmen. Sehr viele Mediziner sehen nicht richtig hin und vergessen oft, dass es bei dem Leidenden um einen Menschen geht mit Gefühlen, Schmerzen und einem Leben. Sich mehrere Meinungen einzuholen halte ich für sehr wichtig. Ich hatte 2015 selber fürchterliche Erfahrungen gemacht und habe dieses Jahr eine Zusatzversicherung abgeschlossen, in der Hoffnung, dass die Ärzte mich nun ernster nehmen. Ich bin mir sicher, dass diese harte Zeit dich stark geprägt, stärker gemacht und zum Positiven verändert hat. Ich wünsche dir viel Spaß bei deinen neuen Abenteuern und Alles Gute für deine Gesundheit! xoxo

    http://www.naomella.com

    Antworten
  12. Hallo Maus danke dir <3
    ja JETZT sieht mein Arbeitsplatz schön aus. Obwohl, selbst toll eingericchtet
    schaffe ich ihn in wenigen Minuten zu, zumüllen :D
    Mein absolutes Talent

    alles Liebe deine AMELY ROSE

    Antworten
  13. Bea

    26. Oktober 2016 um 20:17 Uhr

    Der Text ist richtig toll! Ich finde es klasse, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Gesundheit ist ein Thema, welches wir alle für selbstverständlich halten. Ich selbst durfte die Erfahrungen auch vor ein paar Jahren machen. Aber ich denke, dass so eine Erfahrung einen nur stärker macht. Man lässt sich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen, merkt was einem wichtig ist.

    Liebe Grüße
    Bea

    Antworten
  14. Wirklich ein sehr schöner Text!
    Wenn du so untalentiert im Tanzen bist (wobei das beim Zumba echt gar nichts macht), machst du sonst irgendwelchen Sport?

    x
    Fabienne Sophie

    Antworten
  15. Die Gesundheit ist das wichtigste!!!

    Schön das es Dir besser geht!

    Hab einen schönen Nachmittag!

    xoxo Jacqueline
    Mein Bog – HOKIS

    Antworten
  16. Dein Text nimmt einen wirklich mit und erinnert mich persönlich wieder einmal daran, dass es nichts wertvolleres gibt, als gesund zu sein. Oft ärgert man sich über alles mögliche und ist genervt von irgendwelchen Kleinigkeiten (ich zB vorgestern in Manila, weil ich ein Taxi uns zu viel Geld abgezogen hat) und vergisst dabei, das große ganze und vorallem das, was wirklich zählt. Danke dir für die Erinnerung :) Ohne super esoterisch sein zu wollen, denke ich, dass man aus jeder Erfahrung im Leben etwas Positives ziehen kann, sei es nur, dass du jetzt besser auf deinen Körper acht gibst :)
    Liebe Grüße!
    Rosa Larissa Klara
    conscious lifestyle of mine

    Antworten
  17. Lea

    24. Oktober 2016 um 20:20 Uhr

    ein wirklich ergreifender Text… Ich selber war noch nie in so einer Situation, aber ich kann mir durch deinen Text zumindest entfernt vorstellen wie das sein muss…. Wirklich nicht schön :( Schön, dass Du es jetzt überwunden hast.
    Die Bilder sind für mich absolut großartig. Ich finde die unglaublich aussagekräftig und finde, GERADE solche Bilder sollten veröffentlicht werden…

    Antworten
  18. Wow, was für ein überwältigender Text. Vor ein paar Jahren erkrankte meine Mutter und die Ärzte konnten nichts mit den Symptomen anfangen und so begann eine Odyssee zu verschiedenen Ärzten, Krankenhäusern und Reha. Die Zeit war unglaublich schwer. Klar, war da immer diese Angst – aber man hat immer versucht, sie zu verbergen, um stark zu bleiben. Ich konnte bis jetzt immer nur erahnen, wie sich meine Mutter wohl gefühlt haben muss und manchmal vielleicht immer noch fühlt – durch deinen Text kann ich sie nun um einiges besser verstehen. Danke dafür! Klar, es ist nicht die gleiche Krankheit, aber die Geschichte von sinkender Hoffnung, über Ängste, zunehmenden Symptomen und dem Hinterfragen seiner Ärzte ähnelt stark dem, was auch wir erlebt haben. Am Ende sind wir irgendwann dann bei dem richtigen gelandet, bei dem man zum ersten Mal das Gefühl hatte, der nimmt das alles ernst. Endlich mal einer, der wirklich hingeschaut hat. Dadurch geht es ihr endlich besser.
    Schön, dass es dir mittlerweile wieder besser geht. Ich wünsche dir von Herzen, dass du irgendwann deinem Körper wieder zu 100% vertrauen kannst.
    Liebe Grüße, Chrissie.

    Antworten
  19. Das hört sich aber echt hart an … weiß gar nicht was ich sagen soll. Wenn ich jetzt schreibe, ich kanns nachvollziehen, dann wäre es nicht wahr. So schlimm wie’s auch war aber du hast es überstanden! Und ich drück dir auch ganz fest
    beide Daumen, dass es ab jetzt nur noch bergauf geht!

    Antworten
  20. Als ich die ersten zwei, drei Absätze gelesen habe, dachte ich noch: „Ich weiß genau, was sie meint.“ Als ich dann weiter gelesen habe, dachte ich: „Okay, ich kann zu 5% nachempfinden, was sich durchgemacht hat (und immer noch durchmacht).“ Deine anfänglichen Symptome und Leiden konnte ich ganz gut mit einer Lungenentzündung vergleichen, die mich mal 4 Wochen lang völlig lahm gelegt hatte. Meine Symptome waren damals quasi eine schwere Erkältung plus Fieber. Der Arzt, bei dem ich damals war, hatte es tatsächlich auch nur als einen grippalen Infekt abgetan (meine eigentliche Hausärztin war zu der Zeit leider im Urlaub). Als es nach einer Woche nicht besser, sondern schlimmer wurde, bin ich dann nochmals zum Arzt … zum Glück war meine Hausärztin dann wieder da … und sie hat nach 2 Minuten sofort auf eine Lungenentzündung getippt. Mir wurde Blut abgenommen und am nächsten Tag wurden mir dann telefonisch die Ergebnisse mitgeteilt: Jup, Lungenentzündung. (Genau wie du habe ich übrigens eine Spritzen-Phobie und kippe fast jedes Mal um. Damals war ich jedoch so geschwächt, dass ich quasi gar nicht die Kraft hatte, umzufallen oder mich überhaupt nur mit meinen Spritzen-Ängsten auseinander zu setzen. Heute bin ich immer noch kein Spritzen-Fan, aber die Zeit damals hat mir in dieser Hinsicht tatsächlich ein wenig geholfen, meine Spritzen-Angst ein bisschen runter zu fahren, wenn ich mal wieder nicht um einen Pieks drum herum komme.)

    Mit der richtigen Behandlung habe ich mich dann noch zwei weitere Woche durch Fieber, Kurzatmigkeit, Kraftlosigkeit, Appetitlosigkeit und fiesen Husten gekämpft. Die letzte Woche diente dann quasi dazu, die verlorene Energie wieder aufzutanken, bevor ich mich wieder in den Arbeitsalltag zurück getraut habe. Das waren schon verrückte vier Wochen. In der Zeit bin ich wieder bei meinen Eltern eingezogen, weil ich alleine einfach nichts hinbekommen habe. Dort habe ich in meinem alten Zimmer im Dachgeschoss gewohnt – und jeder Treppen-Gang nach unten (oder wieder nach oben) hat mich sowas von erschöpft. Ich habe geatmet wie eine 90 Jahre alte Frau, die an Asthma leidet. Danach musste ich direkt erstmal zwei Stunden schlafen. Generell habe ich im Wechsel immer zwei, drei Stunden geschlafen … dann war ich wieder zwei, drei Stunden wach … dann wurde wieder geschlafen … und so weiter. Ich hatte nach ein paar Tagen gar kein Zeitgefühl mehr, weil ich diesen merkwürdigen Schlaf-Rhythmus inne hatte. In meiner wachen Zeit habe ich nur Filme und Serien geschaut. Ab und zu mal eine halbe Scheibe Brot gegessen und möglichst viel getrunken. Auch jeder Gang ins Bad war ein unheimlicher Kraft-Akt. Für’s Duschen mit allem drum und dran habe ich dreimal so lange gebraucht als normalerweise. Ich weiß auch noch genau, wie erleichtert ich war, als der Wendepunkt kam und ich langsam wieder zu Kräften kam.

    Ehm … nun habe ich doch etwas weiter ausgeholt, als ich eigentlich wollte.^^ Damit will ich auch eigentlich nur sagen, dass ich mich zumindest ein bisschen in deine Lage herein versetzen kann (zu 5% eben) – wobei ich mir nicht vorstellen kann und will, was ich gemacht hätte, wenn meine Krankheit wie bei dir mehrere Monate überdauert hätte. Das muss wahnsinnig an dir gezerrt haben – der Kraft-Akt, den du geleistet haben musst, um mit all den Schmerzen, immer wieder neuen Symptomen, der Ungewissheit, den Rückschlägen und schlussendlich mit dem langen Weg der Besserung fertig zu werden, muss enorm und quasi überirdisch gewesen sein. So wie es klingt, hast du nun ja das Gröbste hinter dir und kehrst zurück in dein „normales, gesundes Leben“. Ich hoffe, dass du neben der zurück erlangten Gesundheit auch erkennen kannst, was für eine Kämpferin du im Grunde genommen bist. :-) Denn erstens hast du diesen langen Leidensweg hinter dir und zweitens hast du den Mut gefasst, hier öffentlich darüber zu schreiben. Das ist wirklich eine feine Sache, da es bestimmt Menschen gibt, die einen ganz ähnlichen Leidensweg durchmachen. Hoffentlich finden Sie deinen Blog-Post in den Weiten des www und können Mut und Hoffnung daraus ziehen. Also vielen Dank für’s Teilen deiner Gedanken & weiterhin gute Besserung! :-)

    GLG, Sabrina
    Happiness-Is-The-Only-Rule

    Antworten
  21. Anne

    23. Oktober 2016 um 13:20 Uhr

    Hallo Christine,
    ganz schön schwer, einen angemessenen Kommentar zu verfassen… Ich kann mir vorstellen, wie du dich gefühlt hast/fühlst. Leider kenne ich es, das Vertrauen in den eigenen Körper komplett zu verlieren. Zum Glück hab ich immer gern Pilates und Yoga gemacht, das hat mir ein bisschen geholfen. Naja, immerhin scheint dir Sport jetzt ein bisschen was zu geben… Anfang des Jahres hatte ich dann eine Folge an Blasenentzündungen und war wieder ziemlich verzweifelt. Sollte es schon wieder losgehen???
    Nach meiner Fehlgeburt letztes Jahr hörte ich besonders oft den Spruch: Irgendwann macht alles Sinn. Kannst dir vielleicht vorstellen, dass ich den Leuten gerne eins mitgegeben hätte, um es mal höflich zu formulieren. Mittlerweile gab es aber schon einige Situationen, in denen ich dachte: „Ja, das machte Sinn…“
    Wir hatten es ja neulich schon über Veränderungen – ich denke, das ist vll auch eine der guten Seiten davon? Trotzdem furchtbarm durch was du da durch musstest. Echt übel.
    Vor ein paar Jahren war mal ein Couchsurfer ne Woche bei mir, der wegen Arztterminen in der Stadt sein musste. Ich wohnte damals in Konstanz und dort gab es wohl einen Spezialisten. Am Ende der gemeinsamen Woche, in der er jeden Tag einen Arzttermin hatte, erzählte er mir dann seine Geschichte: Seit 2 Jahren hatte er permanent Schmerzen. In Armen und Beinen, Kopfweh und und und. Niemand fand eine Ursache dafür. Ein paar Ärzte hielten die Schmerzen für psychosomatisch, er war auch bei diversen Psychologen. Am Ende hat ihm nur noch seine Mutter geglaubt, dass er wirklich Schmerzen hatte. Alle anderen waren überzeugt davon, dass er sich alles einbildete. Er erzählte, dass er selbst glaubte, langsam verrückt zu werden. Schließlich dann dieser eine Arzt – keine Ahnung mehr, wie er zu dem kam, durch irgendeine glückliche Verkettung. Im Endeffekt war die Geschichte ganz einfach: Einer seiner Zähne hatte irgendwas (sorry, ist lange her, ich weiß es nicht mehr genau) und das verursachte an den ganzen anderen Stellen diese Schmerzen. Der betroffene Zahn zeigte leider gar nichts und deshalb hatte man so lange nichts gefunden. Nach dem Besuch in Konstanz wurde er zuhause kieferchirurgisch behandelt und alles wurde wieder normal. So weit man da von „normal“ sprechen kann – der Junge hatte nämlich auch einige Freunde verloren und war ganz schön angeknackst von den ganzen Unterstellungen.
    Zum Glück gab es bei dir eine ähnlich glückliche Verkettung. Puuuh.
    Liebste Grüße <3
    Anne
    (Tolle Fotos übrigens!)

    Antworten
  22. Sabrina

    22. Oktober 2016 um 21:07 Uhr

    Ich hoffe, dass es von nun an nur noch besser gehen wird. Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

    Das Medizinstudium beschränkt sich leider sehr oft auf das Behandeln von Symptomen. Und in der Praxis merkt man das natürlich. Ich befürchte, dass das aufgrund des Abrechnungssystems auch in Zukunft nicht besser werden wird.

    Antworten
  23. Wow was für ein beeindruckender Text Christine! Du schreibst echt sehr sehr gut! Ich konnte mir (leider) genau vorstellen, wie schrecklich du dich fühlen musstest. Ich habe echt sehr grossen Respekt vor dir, wie du das alles gemeistert hast!
    Liebst, Carmen – http://www.carmitive.com

    Antworten
  24. Was für ein unglaublich berührender Beitrag! Deine Schreibweise ist wirklich
    eine ganz besondere. Ich bin grade erstmal geflasht. Das muss wirklich eine sehr
    krasse Zeit für Dich gewesen sein. Und ja, die Ärzte von heute schauen nicht mehr genau hin – vor allem wenn man nicht privat versichert ist – das ist auch ein Punkt der mich wahnsinnig nervt und einfach
    unverständlich ist.

    Hab ein ganz schönes Wochenende! :) ♥

    XX,

    http://www.ChristinaKey.com

    Antworten
  25. Fyn

    21. Oktober 2016 um 20:21 Uhr

    Ja, genau das ist mir auch aufgefallen… es sind sich viele Jugendbücher zu ähnlich und eher „leichte Kost“ (nicht von der Thematik aber so vom Gesamtbild, wie sich das Buch liest und was es für einen Eindruck hinterlässt). Auf deine E-Mail antworte ich später auch noch, oder am Wochenende :) Du weißt ja wie das so ist.

    Antworten
  26. Jana

    21. Oktober 2016 um 19:18 Uhr

    Erst mal: Finde ich klasse, wie du darüber berichtet hast, denn es ist ja sehr emotional und persönlich. An sich musst du dich ja auch für nichts rechtfertigen (also hier schon gar nicht und bei Familie und Freunden auch nicht), aber wenn es dir gut tut darüber zu schreiben und vielleicht auch zu reflektieren, dann ist das doch gut :)
    Bei deinen ersten Symptomen habe ich gleich geahnt, dass du das Pfeiffrische Drüsenfieber hast, denn das hatte meine Freundin auch mal und es war einfach grausam für sie. Sie konnte nicht mal mehr aufstehen und auf Toilette wurde sie auf dem Bürostuhl gefahren…
    Kann ich mir schon gut vorstellen, dass du dir rießen Sorgen gemacht hast, was mit dir los ist. Mal eine Erkältung ist normal, aber wenn es nicht mehr aufhört einem schlecht zu gehen geht es ziemlich auf die Psyche.
    Ich hoffe, dir geht es wieder besser und du hakst die Zeit ab. In dieser Zeit hast du mit Sicherheit auch gemerkt, welche Menschen immer für dich da sind und dir nicht fallen gelassen haben. Karriere ist vielleicht auch liegen geblieben, aber Gesundheit geht einfach immer vor und die Karriere bringt dir alles nichts, wenn es dir nicht gut geht.

    Hihi freut mich, dass dir die Geschichten früher auch so gut gefallen haben!
    Das ist halt cool, wenn die Mama noch die ganzen Bücher hat und die immer noch modern sind!

    Na dann muss ich mal wirklich nach Venedig :P Aber dann auch eher im April/Mai oder wie würdest du uns das empfehlen?

    Ja gut, wie oft bist du in Bikinis? ;) Und in der Zeit ist man ja auch oft im Urlaub und da kennt einer keinen :D

    Antworten
  27. Hallo Christine!
    Ich musste in den letzten zwei Wochen öfter an dich denken, da ich mich momentan in Tokyo aufhalte und ich mich noch erinnere wie ich vor einem Jahr deine Beiträge zu Japan verschlungen habe. Jetzt bin ich selbst hier und kann es kaum fassen (und bin schon seit fast 3 Wochen hier…).
    Deinen Eintrag habe ich gesehen, als ich gerade im Tokyo Metropolitan Government Building auf 202m Höhe war und sich Tokyo vor mir ausgebreitete. Und ich habe deine Worte gelesen und konnte sie irgendwie so gut verstehen, auch wenn ich keine langanhaltende Krankheit hinter mir habe, aber doch eine Situation aus der ich mit ähnlichen Gefühlen heraus gegangen bin (was das Alien sein angeht und die verlorene Zeit). Auch diese Angst, wieder in dieses Loch zu fallen, kenne ich gut.
    Vor ca. einem Jahr hatte ich wieder eine Situation, in der ich fast wieder gefallen wäre, aber ich kann dir sagen, dass man lernt. Man kennt sich und diesen Moment besser und man weiß, wie man gegensteuern kann, um nicht wieder an diesen Punkt zurückzukehren. Natürlich kann man seine Gesundheit nicht zu 100% selbst steuern, aber ich denke du kennst inzwischen einige Tricks und kennst die Anzeichen.
    Deshalb hoffe ich sehr für dich, dass diese Zeit nun Vergangenheit für dich sein wird und irgendwann nur noch eine blasse Erinnerung an eine schwere Zeit ist, die du schlussendlich gut überstanden hast.
    Die Schulmedizin ist leider inzwischen sehr verkopft und deshalb oftmals für einige Dinge blind. Das empfinde ich selbst, als jemand, der in der Medizin arbeitet, als ein großes Problem. Das ist für mich einer der Gründe, weshalb Heilpraktiker mehr Annerkennung brauchen bzw. eine Kombination aus Schulmedizin und Heilpraktik auf keinen Fall falsch wäre.
    Aber das ist ein Thema, über das man eeewig diskutieren kann. Hauptsache du bist wieder fit und kannst wieder mit voller Energie in deine Zukunft starten.
    Blablabla…
    Manchmal überkommt es mich. Liebe Grüße und viiiiel Gesundheit für dich!
    Johanna

    Antworten
  28. Wow, einen so persönlichen Text im Internet zu posten erfordert viel Mut. Ich bin froh, dass du diese unglaublich leidvolle Zeit hinter dich bringen konntest und hoffe, dass sich bald alles wieder einpendelt – auch im Berufsleben. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie unglaublich schwer es dir gefallen sein muss das zu verarbeiten.
    Anneke ♥

    Antworten
  29. luxundpoppy

    21. Oktober 2016 um 10:19 Uhr

    Oha, also… wo fange ich an?

    a) Die Fotos sind richtig richtig toll geworden, Hut ab. Mega schöne Serie!

    b) Alter… so viele scheiß Sachen hintereinander und gleichzeitig zu haben ist echt mega ungeil :(

    c) mich würde jetzt schon interessieren, was der eigentliche Auslöser war?

    d) Du hast so Recht mit dem Symptombehandeln… das regt mich auch immer total auf. Es kann doch nicht sein, dass man von heut auf morgen irgendeine relativ schwerwiegende Krankheit bekommt und dann nur die Symptome behandelt werden, anstatt mal zu gucken, woher die Krankheit gekommen ist und warum!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und weiterhin gute Besserung!

    Antworten
  30. Rahel

    20. Oktober 2016 um 22:35 Uhr

    Wahnsinnig stark von dir, so offen über deine Erlebnisse zu berichten. Das hört sich nach einem langen Leidensweg an. Schön, dass du wieder auf dem Weg zur Besserung bist! Die Fotos sind sehr kunstvoll und treffen das Thema perfekt. Ich wünsche dir viel Kraft und gute Besserung!
    Alles Liebe
    Rahel

    Antworten
  31. Das klingt ja wirklich sehr heftig, liebe Christine! Ich wünsche Dir alles Liebe, kann Deine Angst vor einem „Rückfall“ gut nachempfinden.

    P.S. Wenn Du magst, kannst Du gern nochmal versuchen, mir einen Kommentar zu senden. Ich hoffe, es geht jetzt!

    Neri von Lebenslaunen

    Antworten
  32. Kati

    20. Oktober 2016 um 17:09 Uhr

    Liebe Christine, da hast du ja eine harte Zeit hinter dir – aber auch (dir selbst) bewiesen, dass es immer weiter geht und man gut auf sich aufpassen muss. Gesundheit ist ein so kostbares Gut! Und manchmal ist es eben so, manchmal braucht man von anderen mehr als man geben kann, deswegen ist man noch keine schlechte Freundin!
    Dir alles, alles Gute für den ja irgendwie immer noch währenden Aufbau.

    -Kati

    Antworten
  33. Wenn man das so liest, leidet man sogar ein bisschen mit- tut mir für dich wahnsinnig Leid, freut mich aber gleichzeitig auch, dass du so etwas teilst! Die Bilder sind wirklich schön^^

    Vielen Lieben Dank auch für deinen netten und motivierenden Kommentar!
    Ich muss jetzt erst einmal nach und nach nachholen, was ich alles so verpasst habe.

    Viele liebe grüße, Sanna-Marie von geraffl

    Antworten
  34. Patrizia

    20. Oktober 2016 um 16:09 Uhr

    Liebe Christine,
    das ist wirklich ein beeindruckender Post. Ich hoffe, dass es dir bald besser gehen wird. Ich kann vestehen, dass du dich von deinem Körper betrogen fühlst, so geht es mir auch wenn ich krank bin. Ich wünsche dir ganz viel Gesundheit und dass dieser Winter ein ganz toller wird! :) Du machst das schon richtig, nicht über die Zeit grämen, die vergangen ist, sondern dafür umso mehr die Zeit genießen, die jetzt kommt und jeden Moment zurückholen, der dir genommen wurde.

    Liebe Grüße
    Patrizia
    http://www.thesmallnoble.de

    Antworten
  35. Das echt traurig.. Tut mir unfassbar Leid für dich. Ich hatte drei Wochen am Stück Migräne und wurde da schon fast wahnsinnig, aber wenn ich in deiner Situation gewesen wäre, wüsste ich nicht was ich tun sollte :-D Aber so weißt du, dass du eine starke Frau bist :-)

    Übrigens Wahnsinns schöne Bilder, passen perfekt zu dem Thema!

    Antworten
  36. liyahgoeshollywood

    20. Oktober 2016 um 11:43 Uhr

    :-) danke dir! in echt sieht er aber noch etwas dunkler aus als auf den Bildern. Ich mag das einfach gerne :-) wenn ma sich sonst nicht so krass schminkt!

    ohh wao krass! ich hatte bereits zweimal das drüsenfieber und jedes mal war ich mind. drei wochen flach gelegen und mir gings richtig dreckig, so dass ich nichtmal aufstehen konnte, weil mir direkt schwarz vor Augen geworden ist…

    xoxo, L.
    ——————
    http://www.LiyahGoesHollywood.de

    Antworten
  37. Melina

    20. Oktober 2016 um 8:21 Uhr

    Liebe Christine, der Post ist wirklich sehr lang geworden, aber sehr gut geschrieben. Die Bilder -wie immer- eindrucksvoll und passend! Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du mit dir und deiner Umwelt gerungen hast, auf der Suche nach der Wahrheit, aber ich freue mich, dass es alles nochmal gut gegangen ist! ♥
    Liebst, Melina
    http://www.melinaalt.de

    Antworten
  38. Diana

    19. Oktober 2016 um 19:30 Uhr

    Langer Post, aber den musste ich bis zum Ende lesen. Ich kann mir vorstellen wie frustrierend es ist, wenn man keine Diagnose bekommt und wenn man nicht weiß an was man leidet damit man es bekämpfen kann oder damit man sich damit auseinander setzt. Zum Glück hast du die richtigen Leute getroffen und nun bist du auf dem Weg der Besserung.
    Übrigens, die Bilder sind wieder super gelungen.
    LG, Diana

    Antworten
  39. Rena

    19. Oktober 2016 um 18:42 Uhr

    Vielen Dank für Deine Ehrlichkeit! Nachdem ich Deinen ganzen Post gelesen habe, verstehe ich jetzt einiges und erst recht, dass Du eine unglaublich harte Zeit hinter Dir hast. Ich bewundere Dich für Deinen Mut, den Dingen ins Auge zu sehen und Dich generell wie Du damit umgehst. Ich denke, solche eine schlimme Phase im Leben prägt einen nachhaltig – leider nicht nur immer im positiven Sinn, denn ganz sicher ist es nicht einfach, die Angst, dass es wieder von vorne losgeht, loszulassen. Sehr passend finde ich die Fotos, wunderbar, dass Du hierfür Partner finden konntest. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute.
    http://www.dressedwithsoul.com

    Antworten
  40. Ziska

    19. Oktober 2016 um 18:06 Uhr

    Danke liebe Christine, für deinen Kommentar. Ich glaube ich hab einige dieser Menschen in meinem Leben, bei einigen merke ich es früh, bei anderen nicht so…

    Ich komme selten auf deinen Blog und heute finde ich diese überaus persönliche Geschichte über dich, die ich einfach lesen musste.
    Ich kann verstehen, wie du dich fühlst/gefühlt hast, auch wenn ich noch nie in einem so hohen Maß erkrankt bin, sondern nur mit Fieber über die Feiertage im Bett lag und alles ohne mich ablief… Ich sag ja, minimal kann ich es nachvollziehen.
    Du machst das schon richtig, nicht über die Zeit grämen, die vergangen ist, sondern dafür umso mehr die Zeit genießen, die jetzt kommt und jeden Moment zurückholen, der dir genommen wurde.
    Liebst, Ziska.

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  41. Jo

    19. Oktober 2016 um 16:44 Uhr

    Hallo Christine,
    jetzt weiß ich auch, warum du letztes Jahr nicht Skifahren konntest! Deine Geschichte hört sich wirklich schlimm an und ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist. Die verlorenen Monate sind natürlich schade, aber man muss nach vorne schauen und einfach weitermachen, denke ich.
    Ich wünsche dir ganz viel Gesundheit und dass dieser Winter ein ganz toller wird! :)
    LG Johanna

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  42. Dein text ist mir echt nahe gegangen, und ich finde es toll wie ehrlich du darüber schreibst. du kannst mega stolz auf dich sein !!! ich wünsch dir alles, alles gute!
    xxx
    http://www.once-in-paris.com

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  43. Sarah

    19. Oktober 2016 um 14:32 Uhr

    Das klingt alles ja echt schrecklich! Zum Glück geht es dir nun wieder besser, denn Gesundheit ist ja zum Schluss das wichtigste! Ich kann vestehen, dass du dich von deinem Körper betrogen fühlst, so geht es mir auch wenn ich krank bin – und bis jetzt war ich nie länger als maximal drei Wochen krank. Man denkt, was man alles hätte machen können und verpasst :(

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  44. Ti

    18. Oktober 2016 um 22:15 Uhr

    Das ist wirklich heftig, was du da erlebt hast. Ich hoffe, dass es dir bald besser gehen wir. Ich kann dir nur sagen, dass es jedem mal so ergeht. Und das Ärzte nicht genauer hinsehen verärgert mich auch. So etwas hatte ich vor einem Jahr auch, Ich hatte einen kompletten Monat einen schlimmen Druck im Kopf. Es hat mich komplett ausgeknockt und ich war pro Woche bestimmt um die 3 mal beim Arzt. Neben zahlreichen Herz-Kreislauf-Tropfen und Schmerztabletten, habe ich da auch vieles selbst in die Hand nehmen müssen und habe viel recherchiert. Letztendlich haben CT und MRT alle nichts ergeben und es hat sich auch nach einem Monat dann gelegt. Ich weiß auch, dass es bei dir viel länger war, aber mir kam schon dieser eine Monat als Zeit vor, die mir niemand mehr zurückgeben kann. In der ich nicht wirklich „gelebt“ habe. Und man ist auf der einen Seite hilflos und auf der anderen Seite versucht man doch irgendwie sich selbst zu helfen, aber es war äußerst zufrieden Tag für Tag aufzustehen und absolut keinen Fortschritt über Wochen feststellen zu können.

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  45. Judith

    18. Oktober 2016 um 21:46 Uhr

    Liebe Christine,
    das ist wirklich ein beeindruckender Post. Mutig und ehrlich. Ich tue mich schwer, da etwas zu zu schreiben, da es nie das wiedergeben kann, was ich empfinde, wenn ich solche Zeilen lese. Aber ich möchte dir zumindest mitteilen, dass ich Anteil nehme, dass ich dich zum Teil sogar verstehen kann, denn auch ich habe schwierige Zeiten erlebt, in denen es mir monatelang nicht gut geht. Aber dadurch weiß ich auch, dass man einen anderen nie GANZ verstehen kann. Denn jede Situation, jede Krankheit, auch jede Depression ist anders. Und jeder empfindet auch anders.
    Aber ich freue mich, dass es dir nun wieder besser geht und du mehr nach vorne blicken kannst. Ich wünsche dir, dass du die Ziele, die du dir setzt, erreichen kannst und dass es weiter vorwärts geht und die Krankheit dich nicht wieder von vorne einholt!
    Liebe Grüße
    Judith

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  46. Liebe Christine,
    ich kann dich sehr gut verstehen. So eine lang anhaltende Krankheit ist einfach schlimm und verändert das Leben komplett. Ich freue mich für dich, dass es dir nun wieder besser geht und du neue Ziele vor Augen hast.
    Liebe Grüße,
    Christine

    Antworten
  47. Liebe Christine!
    Wir kennen uns zwar „nur“ aus dem Internet, aber ich würde dir jetzt sehr gerne eine tröstende Umarmung geben (und dich spaßeshalber in deine neuen Bauchmuskeln boxen hehe)
    Dein Erlebnis hat mir was vor Augen geführt, nämlich, dass wir (und ja ich gehöre auch dazu) Krankheit auf die leichte Schulter und nicht wirklich ernst nehmen. Naja bis man halt selber so eine schlimme Zeit durchmacht, wie du.
    Ich würde sagen, dass ich schon ein dankbarer Mensch bin, aber ich sollte vermutlich öfter besser mit meinem körper umgehen.
    Es tut mir leid, dass du so viel Zeit verloren hast und dich von Menschen entfernt hast. Ich hoffe dass du mit der (deiner!) Zeit wieder in deinen Alltag findest.
    Die Bilder unterstreichen die Stimmung des Posts wahnsinnig gut. Sind vielleicht sogar meine Lieblingsporträts von dir!

    Ja der Text ist von mir, danke :) wäre gern musikalisch um mal ein song zu schreiben!

    Zu den Erinnerungen: Vielleicht müssen wir einfach lernen, damit zu leben, das unsere Realität so uunglaublich subjektiv ist und dass das wir nicht mehr tun können als alles kritisch zu hinterfragen oder es einfach dabei belassen. Oder?

    Antworten
  48. Jetzt muss ich erstmal tief durchatmen und den Post sacken lassen. Der Text ist ergreifend, strotzt vor Emotionen und Ehrlichkeit und ich ziehe meinen Hut davor, dass du so viel von dir, deinem Leben und deiner Gesundheit bzw. der nicht gesunden Phase, preisgegeben hast. Ich weiß sehr genau, wie es sich anfühlt, wenn man keine klare Diagnose für gesundheitliche Probleme bekommt und man noch und nöcher nach den Gründen sucht. Dass vieles nicht immer physisch, sondern psychisch bedingt ist, wird leider viel zu oft vergessen und in den Hintergrund gedrängt. Ich wünsche dir viel Optimismus, Tatendrang und schicke dir die besten Wünsche. The best is yet to come!

    Allerliebst
    Melina
    http://www.meliabeli.de

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  49. Julia

    18. Oktober 2016 um 19:10 Uhr

    Wow.. ich weiß grad gar nicht was ich dazu kommentieren könnte, abgesehen von: Ich bin froh das es dir wieder besser geht und das du dieses Kapitel deines Lebens geteilt hast (das klingt irgendwie gestellter als es soll)
    Aber auch gut für andere (auch mich) mal so ein Wink mit dem Zaunpfahl zu lesen. Ich bin ähnlich wie du: Eher Couchpotato. Ab und zu kann ich mich mal für einige Sportübungen motivieren, manchmal nur ein paar Yogaübungen, aber diese Motivation hält nicht einmal einen Monat lang durch. Obwohl ich merke das es mir gut tut.
    Darf ich neugierigerweise Fragen was du für Sport machst um dich gesund zu halten?

    Falls ich das darf wünsche ich dir mal weiterhin gute Besserung

    Grüße,
    Julia

    Antworten
  50. Hey, wow da hast du ja etwas hinter dir. Ich finde schon eine verstopfte Nase gruselig, aber was du miterleben musstet war ja der reinste Horror. Ich freue mich umso mehr, dass es dir jetzt gut geht und bedanke mich für den sehr persönlichen Beitrag und die wundervollen Bilder.
    Liebste Grüße!

    Antworten
  51. Hallo Liebes,
    ich muss ja gestehen, dass ich von deinem Text etwas geplättet bin und gar nicht so genau weiß, was ich sagen soll. Ich bin erst einmal dankbar, dass du so offen über all das geschrieben hast. Denn sicherlich gibt es noch mehrere Menschen, die sich durch deinen Text verstanden fühlen. Ich kann mir auch vorstellen, dass diese Zeit dich total geprägt hat aber verliere dennoch nie den Glauben an das Gute. Das Leben geht weiter und wird auch wieder besser bzw. ist es ja schon besser geworden. :) So und mehr fällt mir zu deiner ganzen traurigen Geschichte leider gerade gar nicht ein. Aber ich wünsche dir alles Gute und viel Gesundheit – bleib stark! Und vielen Dank für einen so ehrlichen Post mit so tollen Arbeiten. :)

    Liebst Elisabeth-Amalie von Im Blick zurück entstehen die Dinge

    Antworten
  52. ein wahnsinnig gut geschriebener, mitreissenender und toller post meine liebe und ich bin mir sicher, dass gerade deine offenen worte und das nicht verstecken einer menge von leuten mut machen und ihnen helfen werden wenn es ihnen nicht gut geht. im enddeffekt hast du gekämpft, durchgehalten und obwohl du dachtest am tiefpunkt zu sein, diesen überwunden und bist stark geblieben. ich kann gut deine ängste nachvollziehen und vor allem auch die sorgen…..sich kaputt/falsch/wie ein alien zu fühlen ist sicherlich da ganz normal. es ist nur schade, dass man sich wirklich dafür schämt wenn man nicht „funktioniert“ und das ist eigentlich falsch.
    http://www.youtube.com/c/MissLovelyAttitude
    http://lovelyattitude.com

    Antworten
  53. bknicole

    18. Oktober 2016 um 15:02 Uhr

    Ein wirklich toller Post, der sicherlich vielen Mut macht. Ich kann komplett verstehen, dass du da von Ängsten geplagt wurdest und auch heute Angst empfindest, wenn mal etwas weh tut, wer würde das nach so einer Erfahrung nicht? Auch das Allein Sein kann ich ziemlich gut nachvollziehen, so geht es mir mit meinen Problemen im Darmbereich auch, da fühle ich mich auch oft allein gelassen, gerade von der Medizin, weshalb ich deiner Kritik nur zustimmen kann. Ich finde auch, dass da gar nicht mehr wirklich genau geschaut wird, woran das liegen kann und man schnell abgestempelt wird. Finde ich ich wirklich schlimm, weil man sich dann einfach allein gelassen fühlt.

    Ich finde es aber schön, dass du aus der Zeit auch etwas mitgenommen hat und du auch positive Veränderungen siehst. Ein Teil deines Lebens wird sie definitiv immer bleiben, aber du kannst auch stolz darauf sein, dass du dich zurück ins Leben gekämpft hast. Ich bin mir sicher, dass das mit der Fotografie auch bald wieder so wie vor der Krankheit ist. Die Bilder des Posts sind nämlich auch wieder der Hammer. Die passen da richtig gut dazu.

    Danke auch für deine liebe Antwort.
    Meine Eltern mussten da auch immer ran, aber sie haben das auch gerne gemacht, ist ja auch wichtig für die Entwicklung. Wir hatten da wirklich beide immer Spaß daran. Wie die heutigen aussehen weiß ich gar nicht, wir haben meine Märchenbücher und auch so zeitlose Werke wie Heidi oder Peter Pan für die kommenden Generationen aufgehoben.

    Ich fand es wie gesagt schade, dass ich die umliegenden Inseln dadurch gar nicht mehr erkunden konnte, habe da schon viel Gutes gehört und toller Bilder gesehen, aber das war in dem Zustand leider echt nicht möglich. Ich muss das wirklich mal nachholen, das steht auf meiner Reiseliste auch ganz weit oben, generell möchte ich in Italien noch so einige Orte und Städte besuchen, bin ein Fan des Landes und der Mentalität der Menschen dort. Habe mich dort immer pudelwohl gefühlt. Das glaube ich dir sofort.

    Jap genau das sehe ich dann auch als das große Problem, The Forest fände ich wie gesagt als Psychothriller auch nicht schlecht, da hätte er wohl mehr gepunktet, so habe ich aber immer auf die Schockelemente gewartet, die ausblieben. Bei The Boy war es übrigens genau das gleiche Problem, zu dem tippe ich meine Kritik noch, aber der war auch kein Horrorfilm, wobei der zumindest in Prime auch noch in Thriller eingeordnet wurde. Aber die Bezeichnung Horror ist halt auch da komplett falsch.

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  54. Carolin

    18. Oktober 2016 um 14:24 Uhr

    Ich finde es unheimlich mutig, dass du dich traust, so etwas Persönliches zu veröffentlichen. Meinen Respekt dafür! Kann gut verstehen, wie du dich gefühlt hast. Als ich 13 war, ging es mir infolge einer OP auch monatelang ziemlich schlecht. Irgendwann hat man das Gefühl, es wird nie wieder besser und teilweise kam ich mir auch wie ein Alien vor. Aber es kommt der Zeitpunkt, da geht es sicher wieder bergauf – ganz sicher!

    Übrigens sind die Fotos wieder unglaublich schön! :)

    Antworten
  55. Vielen Dank für diesen beitrag. Wow. Hut ab vor soviel Mut und Ehrlichkeit, auch zu Dir selbst. Das krasse ist ja, dass inzwischen so unendlich viele menschen eine solche bzw. sehr ähnliche Phase durchgemacht haben. Ja, auch ich war 2 jahre lang völlig neben der Spur. Und damit alles andere als eine Ausnahme… Allein deshalb hat der Text ne menge in mir ausgelöst. Es ist auch dieses Verstädnis füreinander, eine gewisse Vertrautheit. Das sind Eigenschaften die ich mitgenommen hab aus dieser Zeit. Für mich selbst kann ich die Zeit inzwischen richtig gut reflektieren, so in Worte fassen würde mir allerdings immer noch schwer fallen.daher nochmal Hut ab für Deine Offenheit. Du sprichst damit ganz sicher mehr Menschen aus der Seele als wir uns vorstellen können… Danke!

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  56. MirliMe

    18. Oktober 2016 um 11:14 Uhr

    Liebe Christine, erstmal Hut ab und Respekt über so etwas Persönliches so offen und knallhart zu schreiben, ich weiß nicht, ob ich das könnte. Ich kann dir leider ziemlich gut nachfühlen, ich möchte nicht ins Detail gehen (siehst du, soweit bin ich noch nicht), aber ich habe eine ähnliche Zeit hinter mir, einen ähnlichen Weg von Arzt zu Arzt, als Nerverl und Psycho abgestempelt zu werden, nur weil keiner dem genauer nachgegangen ist. Bis es damm zum absoluten Zusammenbruch kam und ich haarscharf an einem Schlaganfall vorbeigeschrammt bin. Eine Diagnose wurde zwar gestellt, der Auslöser nie gefunden, auch nicht 1 Jahr später als ich wieder als „Versuchskaninchen“ im KKH gelandet bin…seitdem muss ich damit leben, dass ich nicht mehr alles machen darf, nie weiß, ob ich gesund bleibe….aber ganz ehrlich, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Konnte anfangs schwer damit umgehen, habe mir aber dann professionelle Hilfe geholt und bin stärker dadurch geworden, aber auch sehr verändert. Man weiß plötzlich die Gesundheit und das Leben viel mehr zu schätzen, ich habe keine Geduld mehr für Menschen oder Situtationen, die mir nicht gut tun und deshalb all das aus meinem Leben entfernt. Deinen Text zu lesen, hat mich so sehr berührt, vieles wieder aufgewühlt, aber das tut gut, zu wissen, dass da noch einiges ist, an dem ich arbeiten muss. Danke für deine Offenheit, ich glaube es kann vielen helfen, die durch solch eine Zeit gehen müssen, irgendwann wird es doch wieder gut. Alles Liebe und ganz liebe Grüße, x S.Mirli (http://www.mirlime.com)

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  57. Jasmin

    18. Oktober 2016 um 11:01 Uhr

    Liebe Christine,

    du machst mich wieder einmal sprachlos, ganz im positiven Sinne ;-)

    Zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass mir die Art deiner Fotos wahnsinnig gut gefällt! Ich bin ein großer Fan von Gemälden und genau dieses Gemalte in deinen Fotos in Verbindung mit Fotografie gefällt mir total gut. Ich habe da so einen Traum für meine Zukunft und zwar, dass ich eine Wohnung oder ein Haus habe in dem nur sehr wenige Dinge stehen, aber alles aus sehr hoher Qualität, unter anderem auch teure Gemälde. Ich hoffe, dass ich mir diesen Traum einmal erfüllen kann.

    Wow, dein Text ist so echt und so realistisch und einfach wundervoll, obwohl es sich um eine ganz traurige Geschichte aus deinem Leben handelt. Es ist wirklich sehr schön, dass du uns an deinen Gefühlen so hautnah teilhaben lässt und dass du so offen und ehrlich über alles sprichst. Ich kann dich in allen Punkten sehr gut verstehen, liebe Christine und es tut mir leid, dass du so eine dunkle Phase erleben musstest. Ich bin sehr froh, dass du alles heil überstanden hast und auf dem Weg der vollkommenen Genesung bist. Klar, es wird immer Narben in deiner Seele hinterlassen, aber glaub mir, irgendwann sind diese Narben nur noch positive Energie. Das bedeutet, dass du dich weiterentwickelt hast und das Positive für deine Entwicklung herausziehen kannst. Und zwar nur das Positive.

    Ich selbst bin auch einmal blind aufgewacht. Ich konnte damals überhaupt nichts mehr sehen, hatte starkes Fieber und war einfach nur ein hilfloses etwas, das irgendwie klarkommen musste. Die Krankheit hat sich damals über ein Jahr erstreckt, ich musste von einem Arzt zum anderen rennen, musste viele Untersuchungen über imch ergehen lassen und bin schlussendlich auf der Krebsstation gelandet, wo man weitere unzählige Untersuchungen mit mir machen musste. Für mich war es sehr schlimm, weil ich nie gerne zum Arzt gegangen bin und schon immer extrem sensibel war, was Untersuchungen anging. In diesem Jahr habe ich Emotionen erfahren, die ich so nie kannte. Ich hatte zum ersten mal in meinem Leben Panik. Was das ist, wusste ich davor nicht und konnte es mir auch nicht im geringsten vorstellen. Panik ist, wenn man auf einmal ganz ruhig wird, man lacht vielleicht und zack-bumm von einer Minute zur anderen schreit man aus tiefstem Herzen. Diese Erfahrung musste ich machen, als man mir gesagt hat, dass ich einen Thumor im Kopf haben könnte, man wolle mich operieren, meine Schädeldecke aufschneiden und Proben entnehmen, es wäre der einzige Weg und würde man das nicht machen, könnte ich in absehbarer Zeit für immer blind werden und dann sterben. Es war so ein seltsamer Augenblick als mehrere Ärzte um mich herumstanden, ich auf diesem Stuhl saß und mich alle sehr ernst anschauten. Ich saß da und lachte. Wahrscheinlich dachten die Ärzte damals, dass ich die Situation nicht ernst nehmen würde. Aber es war das Gegenteil. Ich war komplett überfordert und vor meinen Augen raste der Zug. Zuhause angekommen schrie ich. Ich musste damals eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben treffen. Und ich bin froh, dass alles gut gekommen ist, dass ich mich für den richtigen Weg entschieden habe und dass es der Vergangenheit angehört. Heute denke ich nur noch an das Positive aus dieser Phase. Ich bin der dankbarste Mensch auf dieser Welt. Dankbar, dass ich Sonnenuntergänge sehen kann, dankbar dass ich die Menschen, die ich liebe sehen kann und dankbar, dass ich verdammt viel Glück hatte.

    In dieser Phase habe auch ich mich komplett von der Außenwelt distanziert. Ich wollte mit niemandem reden, ich wollte niemanden sehen. Ich wollte einfach alleine sein. Lange Zeit danach hatte ich noch immer große Angst in mir, ich könnte einen Rückschlag erleben, mich könnte das Leben wieder mit Haut und Haar fressen. Ich war vorsichtig und immer noch sehr zurückhaltend. Mit der Zeit konnte ich aber wieder in einrichtiges Leben zurückkehren. Nicht in mein altes Leben, denn das gab es nicht mehr. Und das neue Leben war total undefiniert, ich musste es mir selbst zurechtschneidern und dieses Gefühl war seltsam. Ich fühlte mich verloren und wie du es beschrieben hast, als Alien. Aber ich habe es geschafft. Ich habe mir ein neues Leben zurecht gelegt und jetzt fühle ich mich wieder eins mit dieser Welt. Und ich bin überzeugt, dass auch du das schaffen wirst, liebe Christine :-* Ich glaube an dich :-)

    Oh ja, ich merke das auch schon jetzt wieder. Die Uni hat diese Woche angefangen und viele, die studieren, haben seit einer Woche kaum mehr Zeit für ihren Blog und Social Media ;-) Leider sehen viele Menschen immer nur ihre eigene Welt und sind überhaupt nicht fähig sich in andere hineinzuversetzen. Und wenn man sie fragt, dann sie sie die Ärmsten und haben es am schwersten. Ich kann es deshalb ganz gut verstehen, dass du irgendwann hauptsächlich Freunde aus deinem Arbeitsbereich hattest!

    Oh ja, die Naturlandschaften in den USA interessieren mich auch total :-)

    Viele liebe Grüße
    Jasmin

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  58. Janine

    18. Oktober 2016 um 10:34 Uhr

    Wow liebe Christine, was für ein Post. Ich finde es toll, wie Du nun darüber sprechen kannst und bin natürlich überglücklich, dass es Dir besser geht! Ich kenne das Gefühl, welches Du beschreibst, nur zu gut. Ich hatte zwar nicht dieselbe Krankheit wie Du, habe aber durch ein Suchtproblem auch eineinhalb Jahre meines Lebens verloren, dazu entdecken müssen, dass viele Leute – Freunde und Familie – nicht wirklich hinter einem stehen, wenn es dann drauf ankommt und dass man sich irgendwie so beschämt fühlt, obwohl man ja nicht wirklich was dafür kann, krank zu sein. Ich liebe den Satz: Irgendwer hat mal sinngemäß gesagt, dass einem das Leben keine Herausforderungen stellt, für deren Bewältigung man nicht die Kraft hat. – Jemand hat mir einmal etwas ähnliches gesagt: Nur diejnigen, die eine schwierige Zeit bewältigen können, müssen dies auch, alle anderen wären sowieso zu schwach. Ich finde dies so schön! Auch dass ich mich charakterlich geändert habe, höre ich oft – wie Du. Viele schätzen mich um Jahre älter bzw erwachsener. Ach ich weiss gar nicht mehr was ich sagen soll, Dein Text ist einfach.. Gänsehauteffekt!
    allerliebste Grüsse und fühl Dich gedrückt
    Janine (http://www.yourstellacadente.com/)

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  59. Paleica

    18. Oktober 2016 um 10:28 Uhr

    wie schön, dass du diesen text endlich schreiben könntest. obwohl „schön“ vielleicht nicht das richtige wort ist. eher „gut“. gut für dich, weil es bedeutet, dass der abstand groß genug ist, um darüber zu reflektieren und gut auch für uns, deine leser, weil wir uns vermutlich alle sorgen gemacht haben. die bilder, die es untermalen, sind auch wirklich großartig geworden und vermitteln einen guten eindruck davon.

    ich weiß leider bei mehr dingen als mir lieb ist sehr genau was du meinst. was ärzte angeht und den willen und die bereitschaft zur diagnose zum einen und das ganze gefühlschaos in dir. das misstrauen in den eigenen körper, die verzweiflung, den neid, die wut. ich kenne das so furchtbar gut. bei mir ist das ganze ja auch heuer im ersten halbjahr total eskaliert. und „gut“ ist es immer noch nicht. ich hoffe allerdings, dass die richtung nun endlich beibehalten wird. und das wünsche ich dir auch. von herzen.

    ja, weißt du, es sagt sich so leicht, dieses „mach einfach mal“, aber nach einer zeit läuft sich das dann irgendwie tot und dann muss ich wieder umstrukturieren, dass es dann wieder auch für mich bereichernd weitergeht. es war für mich dringend mal wieder zeit für ein neues layout, jetzt ist der inhalt noch wesentlich fokussierter und alle menüs ein bisschen mehr auf der seite. das mag ich gern. zudem finde ich eine pinnwandartige startseite einfach angenehmer. ich hoffe mal, ich bleibe mit dem outfit wieder ein weilchen zufrieden ^.^

    diese venedig-story vergesse ich bestimmt nicht. das ist ein grund, warum ich zu diesen jahreszeiten nicht in den süden fahre, weil ich weiß, dass einem das dort generell passieren kann >.<
    das ist schade. aber ich bin sicher, es findet sich wieder jemand. venedig rennt ja erstmal nicht davon und das ergibt sich bestimmt beizeiten!

    wow, das wäre garantiert der hammer. ich hoffe, du setzt dieses nachtfotovorhaben um und zeigst uns dann die ergebnisse *.*

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  60. Ich habe jetzt solche Hähnchenröllchen zum 1. Mal gemacht und bin wirklich begeistert, so leicht und doch so lecker. Nudeln gehen einfach immer =P
    Jeden motiviert einfach was anderes, genauso is der eine mehr motiviert und der andere weniger *lach*. Disziplin is super, die habe ich allerdings nicht :D Die läuft immer vor mir weg.
    Is echt verrückt wie alles verfliegt. Ja ich möchte jetzt erstmal noch ein bisschen den goldenen Herbst (gut heute regnet es *schnief*), aber so ab Ende November darfs dann auch mal schneien =) Und ich hätte gerne mal weiße Weihnachten.
    Das is wohl wahr, dass das nicht so schwer zu erreichen is =P Ja allgemein alles in Europa is für uns recht gut zu erreichen, wir wohnen ja quasi recht zentral. Da dauert die Reise auf andere Kontinente schon länger.
    Ich habe da auch schon mal eine Doku zu gesehen mit den ganzen venezianischen Masken und Kostümen, was die auch in Zeit investieren is unglaublich. Die sind wirklich sehr schön =)

    Ein wirklich langer aber auch interessanter Post =)
    Eine Nebenhöhlenentzündung hatte meine Oma auch mal, sie hats total verschleppt und dann wars richtig heftig. Man kann gar nicht glauben wie schmerzhaft und eklig sowas sein kann, da denkt man „Ach so schlimm is es nicht“ und schon hat man die Kacke am Dampfen xD
    Ich finde allgemein es is immer furchtbar wenn man krank is und es Nacht is, denn man kann nie wirklich schlafen egal was man hat. Ob eine Erkältung, Kopfweh oder eine Entzündung, nachts nervt es am Meisten.
    Jede schwere Zeit, jede düstere Minute prägt uns und stärkt uns irgendwo auch. Solche Krankheiten sind schlimm, aber wenn man sie einmal überstanden hat, geht es eben auch weiter.
    Und ja es is wirklich traurig, dass viele Mediziner nicht richtig hinschauen. Bei meiner Oma haben sie das auch nicht gemacht, nur immer mehr Tabletten verschrieben die ihr angeblich helfen und sie hat sich davon einlullen lassen. Am Ende haben sie die Tabletten zu Grabe getragen, die haben nämlich Nieren und alles angegriffen bis alles durchgebrochen is =( Mein neuer Arzt is Fan von chinesischer Medizin. Als ich letzten Monat die Grippe hatte, gabs kein Antibiotikum nur den Tipp einfach eine Woche alles auszuschwitzen, Tee zu trinken und Suppe zu essen und sie da es ging auch so :D

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